Hochschule Bonn/Rhein-SiegRoboternacht – mit klugen Kerlchen den Bösewicht gejagt

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Beim Roboterwettbewerb hofften Fynn Osterfeld und Lukas Freudenberg (2. und 3. von links) auf ein gutes Ergebnis.

Beim Roboterwettbewerb hofften Fynn Osterfeld und Lukas Freudenberg (2. und 3. von links) auf ein gutes Ergebnis.

Sankt Augustin – Ein italienischer Klempner mit Schnurrbart, Blaumann und beachtlicher Plautze hat an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg für einige Aufregung gesorgt.

Der Kampf des legendären Videospiel-Helden Super-Mario gegen seinen ewigen Widersacher Bowser stand im Mittelpunkt der achten Roboternacht, zu der der Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus (EMT) eingeladen hatte. Neun Aufgaben hatten die 23 Schülerteams mit ihren selbstgebauten Robotern zu lösen, ehe die schöne Prinzessin Peach aus den Händen des Bösewichts befreit war.

Vier Parcours im Hörsaal

Die Idee zu der Roboternacht stammt von Professorin Irene Rothe, die dafür seit Jahren mit einem Netzwerk von Fachlehrern zusammenarbeitet: „An vielen Schulen gibt es Arbeitsgemeinschaften, die Schüler an das Entwickeln von Robotern heranführen. Veranstaltungen wie diese sollen die Teilnehmer weiter motivieren.“

Und prompt herrschte im Hörsaal 1, wo die vier Parcours aufgebaut worden waren, angespannte Wettkampf-Atmosphäre.

Am Tag vorher war den vorwiegend aus NRW kommenden Mitspielern die Strecke erklärt worden, auf denen ihre Roboter ihre Herausforderungen zu lösen hatten. Die 64 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten dann in den Räumen der Hochschule übernachtet, wo manche bis sechs Uhr morgens an ihren Robotern tüftelten.

Die meisten Maschinen wurden aus Lego-Steinen zusammengebaut, für die es wichtiges Zubehör wie Motoren und Berührungssensoren serienmäßig gibt. Inzwischen gibt es aber auch andere Hersteller, die noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Umgesetzt wurde die Roboternacht von einem Team aus 20 Studierenden, die für ihr Engagement mit Leistungspunkten belohnt wird. Sie entwickelten auch das Thema und die Prüfungen für die Teilnehmer. „Wir wollen angehende Ingenieure und Technikjournalisten an Teamwork heranführen und gleichzeitig das im Studium erlernte Wissen praktisch anwenden“, sagte Rothe.

Wie im Videospiel musste der Roboter in bis zu drei Durchgängen Sterne pflücken, Hindernisse überwinden und natürlich die Prinzessin befreien. Punkte und die benötigte Zeit entschieden schließlich über das Ergebnis. Das klappte mal mehr und mal weniger gut, wie Fynn Osterfeld und Lukas Freudenberg vom Schüler-Forschungszentrum Osnabrück erfahren mussten: „Eigentlich lief es ganz gut, aber irgendwann war die Zeit zu knapp.“

Haarscharf verpasste ihr Eigenbau die aufgehängten Sterne und auch der berüchtigte „Mount Mario“ wurde erst jenseits Zeitlimits überwunden. „Wenn man teilnimmt, will man natürlich auch gut abschneiden“, räumte der 18-jährige Lukas Freudenberg ein, der sich seit acht Jahren mit dem Bau von Robotern befasst.

„Scheitern ist nun mal Teil der Tätigkeit eines Ingenieurs“, meinte Rothe, die nicht verhehlte, dass die Veranstaltung auch Werbung für eine technisch-akademische Ausbildung sein soll: „Frühere Teilnehmer der Roboternächte sind inzwischen bei uns als Studierende eingeschrieben.“

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