Abo

Ursache unklarGroßbrand in Troisdorf – Löscharbeiten mit 5000 Litern pro Minute

Lesezeit 2 Minuten
IMG_7881 (1)

Troisdorf – Bis zum frühen Morgen dauerten die Löscharbeiten in einem Unternehmen am Junkersring an, das unter anderem Druckerpatronen herstellt.

Der Juniorchef hatte gegen 19 Uhr den Betrieb verlassen und dabei noch nichts feststellen können. Kurz darauf, gut zehn Minuten später, entdeckte Dirk Rosendahl Rauch, der aus dem Gebäude aufstieg. Der junge Mann hilft bei einer Sicherheitsfirma und meldete seine Beobachtungen sofort bei der Feuer- und Rettungsleitstelle.

Die zuerst eintreffenden Kräfte ließen sofort die Alarmstufe erhöhen. Flammen schlugen aus einem Fenster, eine schwarze Rauchwolke stieg in den Himmel. Kurz darauf stand der Produktionsbereich im Vollbrand. Immer weitere Einheiten wurden alarmiert. Am späten Abend waren gut 200 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt, weitere 100 standen im Bereitstellungsraum. Noch nach Mitternacht war Feuerschein im Gebäudeinneren zu sehen.

Alles zum Thema Deutsches Rotes Kreuz

Rund 14 000 Liter Löschschaum standen Einsatzleiter Hartwig Vogt zur Verfügung. Von zwei Drehleitern und dem Siegburger Teleskopmast aus wurde das Spezialgemisch in die Halle gepumpt. Die Lohmarer Feuerwehr hatte mit ihrem Schlauchwagen eine anderthalb Kilometer lange Versorgungsleitung vom Rotter See gelegt.

Zu Spitzenzeiten, so Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg, wurden 5000 Liter Wasser in der Minute auf das Feuer gespritzt. Doch der Löscherfolg stellte sich nur langsam ein.

Der Kanal zum Klärwerk im Köln-Porz-Wahn wurde dicht gemacht, die Rohre nebst einem Becken als Rückhalteraum genutzt. Das basische Wasser sollte später behandelt werden. Die Einsatzkräfte bekamen Stiefel und wurden aufgefordert, vorsichtig zu arbeiten.

Messtrupps nahmen Proben, um die Gefährdung analysieren zu können. Kurz vor 23 Uhr wurden ein weiteres Mal die Sirenen betätigt. Engstenberg erklärte, dass die Feuerwehr im Kreis niedrigschwellig informieren wollte.

Die Messungen der Luft hatten zwar keine gesundheitsgefährdende Ergebnisse gebracht. Doch sicherheitshalber sollte vor möglichen Atemgiften gewarnt werden. Um 0.15 Uhr dann  liefen erneut die Sirenen zur  Entwarnung.

Zwar war das Feuer noch nicht vollends gelöscht, eine Gefahr durch die Rauchwolke aber gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Das Technische Hilfswerk leuchtete eine Seite des Gebäudes aus. Der Büro- und Verwaltungstrakt konnte ebenso gehalten werden wie der Gebäudeteil, in dem die Chemikalien untergebracht waren.

Inzwischen waren Löschgruppen und Löschzüge fast aus dem gesamten Kreisgebiet nach Troisdorf geeilt, um ihre Kameraden zu unterstützen. Noch um kurz vor 2 Uhr wurden die Hennefer in den Bereitstellungsraum gerufen. 

Die Kriegsdorfer Straße blieb auch in der Nacht gesperrt. Deutsches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst versorgten die Wehrleute bis in die frühen Morgenstunden mit Essen und Getränken.

Rundschau abonnieren