Schwarz will in Bundestag

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KREIS NEUWIED. Ein klares Ziel hat die CDU des Kreises Neuwied vor Augen: Sie will den zuletzt gegen die SPD-Frau Sabine Bätzing (Kreis Altenkirchen) verlorenen Wahlkreis 199 Neuwied / Altenkirchen bei der nächsten Bundestagswahl zurück gewinnen. Mit welchem Kandidaten das Ziel erreicht werden soll, steht noch nicht fest. Klar war bisher, dass der Windhagener Erwin Rüddel (MdL) als Kandidat antritt. Daneben hatte auch Peter Enders (Kreis Altenkirchen) Interesse bekundet, doch er hat inzwischen seine Bewerbung zurückgezogen.

Gegner des

Bosnienkrieges

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Die neueste Meldung hat nicht nur innerhalb der CDU Verwunderung ausgelöst: Stefan Schwarz, Sohn des Leubsdorfer Staatsministers a.D. Heinz Schwarz, hat jetzt kund getan, sich erneut für eine Kandidatur zur Verfügung zu stellen (siehe Interview). Damit wären es drei CDU-Bewerber, denn neben Rüddel und Schwarz gibt es noch Sabine Zissener (Gebhardshain).

Schwarz, jetzt 48 Jahre alt, wohnhaft in Bonn-Beuel, war neben seiner Mitgliedschaft in zahlreichen anderen Gremien auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene bereits Bundestagsabgeordneter. Hier hatte er sich als vehementer Gegner des Bosnienkrieges und einer Aufsehen erregenden Rede im Bundestag schnell einen Namen gemacht. Im Bundestag war er von 1990 bis 1994.

Wie will er gegen die inzwischen doch sehr etablierte und bekannt gewordene SPD-Frau Bätzing im Wahlkampf antreten? Es reiche nicht, einen normalen Wahlkampf zu führen, da müsse man sich Besonderes einfallen lassen, sagt Schwarz.

Ein Ziel haben alle drei CDU-Kandidaten vor Augen, egal, wer von ihnen letztlich am 19. Juni von der Partei als Spitzenkandidat gewählt wird: Der Wahlkreis soll wieder in die Hoheit der CDU gelangen. Zur Erinnerung: 2002 hatte die politische Newcomerin Sabine Bätzing, damals 27 Jahre alt, überraschend den CDU-Bundestagsabgeordneten Werner Wittlich geschlagen. 2005 wiederholte sie diesen Erfolg deutlich; Wittlich schied aus dem Bundestag aus.

Die Kreis-CDU wird zunächst am 12. Januar die Namen aller Anwärter offiziell nennen. Danach und bis Ende April erhalten die Kandidaten die Möglichkeit, sich der Basis vorzustellen, um ihre Gunst zu werben, bevor dann am 19. Juni im Rahmen der Wahlkreisdelegiertenversammlung die endgültige Entscheidung getroffen wird. Man darf gespannt sein, wer dann die Nase vorne hat. Sicher scheint aber, dass es einen harten und spannenden Bundestagswahlkampf geben wird. (KL)

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