SkulpturbauStädte im künstlerischen Dialog

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So soll die Kölner Stele aussehen. (Bild: dpa)

So soll die Kölner Stele aussehen. (Bild: dpa)

KÖLN - Wenn das kein Meisterwerk wird: Höchstpersönlich griffen Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma, Bonns Stadtentwicklungsdezernent Werner Wingenfeld sowie Künstler Lutz Fritsch für eine erste Farbprobe an dem städteübergreifenden Kunstobjekt „Standortmitte“ zum Pinsel. Die zweiteilige Skulptur, die auf den Verteilerkreisen an Anfang und Ende der B 555 zwischen Köln und Bonn aufgestellt wird, sei das einzige künstlerische Projekt zur Regionale 2010, erläuterte Schramma. Im Rahmen des Landes-Strukturprogramms sollen innovative Vorhaben der Region Köln-Bonn gefördert und die Besonderheiten des Landstrichs hervorgehoben werden.

Und dazu gehört gewiss die B 555, die am 6. August 1932 von Konrad Adenauer als erste Autobahn Deutschlands eingeweiht wurde. Einzigartig ist die Verkehrsstraße nach den Worten des Kölner Künstlers Lutz Fritsch aber auch deshalb, weil sie jeweils in einem Kreisverkehr endet. Mit seinen beiden je 50 Meter hohen Stahl-Stelen in signalrot möchte der 53-Jährige die historische Verbindung und den Dialog der Städte sowie den Raum dazwischen „erlebbar machen“.

In einem Zeltbau ist die Fertigstellung der Röhren mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern in vollem Gange. Nachdem die Schweißarbeiten abgeschlossen sind, können die Lackierer jetzt damit beginnen, den Spezialanstrich aufzubringen, der sich durch eine besonders hohe UV-Beständigkeit auszeichnet. 160 Liter Autolack und die gleiche Menge Klarlack sind für die 300 Quadratmeter erforderlich. Vier bis fünf Tage, rechnet Lackierermeister Norbert Beumer, werde er mit zwei Leuten wohl brauchen, um die Farbe mit Spritzpistolen aufzutragen.

46 Tonnen wiegt jede der gewaltigen Stelen und damit so viel wie 20 Mittelklassewagen. Transportiert werde das Kunstwerk mit einem 65 Meter langen Spezialfahrzeug, das noch einer speziellen Genehmigung bedarf, erläutert der Künstler, von dem unter anderem im Kölner Rheinauhafen auch die Skulptur „Leuchtturm“ stammt.

Die Finanzierung seines neuen Kunstobjektes „Standortmitte“ ist über Mittel aus der Regionale und durch Sponsoren gesichert. Die Kosten belaufen sich auf rund 670 000 Euro.

Anfang September sollen die „Landmarken“ auf dem Bonner Verteiler in Köln und dem Potsdamer Platz in Bonn installiert werden. Fritsch: „Man hat als Autofahrer die eine Stele noch fast im Rückspiegel, da sieht man die andere schon vor sich.“ Da wird sich wohl kaum noch jemand verfahren . . .

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