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Beste ChancenverwertungMehr Qualität für Offensive beim 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
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Gemeinsam wollen Yuya Osako (l.) und Leonardo Bittencourt, hier einmal mehr angeschlagen, die Offensive ankurbeln. (

Köln – So wenig wie beim Derby in Köln hatte Yann Sommer in dieser Saison selten zu tun bekommen. Letztlich kam nur zwei Mal der Ball genau auf sein Tor - war aber beide Mal drin. Da er und seine Gladbacher am Ende dennoch mit 3:2 gewannen, hielt sich der Ärger des Schweizer Nationaltorhüters in Grenzen. Anders als bei den Kölnern, die sich trotz enormer Effektivität nicht freuen konnten.

Seit diesem 28. Spieltag sind sie die Mannschaft mit der höchsten Effizienz. Nach der Berechnung des Fachmagazins "Kicker" kommt die Mannschaft von Peter Stöger auf eine Chancenverwertung von 34,2 Prozent. Damit ist sie die Nummer eins der Liga vor Werder Bremen (33,8), Bayern München (33,2) und dem SC Freiburg (33,0). Aus 120 Torchancen erzielten die Kölner 41 Treffer.

Kölner mit effektivster Chancenverwertung

Vor einem Jahr bot sich noch genau das gegenteilige Bild: Zwar kreierte der FC 151 Chancen in den ersten 28 Spielen, nutzte allerdings nur 29, womit man auf eine Chancenverwertung von lediglich 19,2 Prozent kam. Damit war die Stöger-Elf damals Letzter der Bundesligarangliste.

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Zurückzuführen ist dieser Unterschied vor allem auf Torjäger Anthony Modeste. Der nutzt seine Möglichkeiten mit großer Sicherheit und war bereits 23 Mal erfolgreich. Er allein erzielte 56 Prozent der Kölner Tore.

Was in der jüngeren Vergangenheit trotz der guten Leistungen von Milos Jojic (zwei Treffer und eine Vorlage in den letzten drei Spielen) fehlte, war weitere Offensivqualität. Die könnte beim Spiel am Ostersamstag in Augsburg zurückkehren. Sowohl Yuya Osako (5 Tore, 4 Vorlagen) als auch Leonardo Bittencourt (1 Tor, 4 Vorlagen bei nur zehn Einsätzen) sind offenbar wieder fit.

Osako und Bittencourt zurück

Der Japaner erlebte in der zweiten Halbzeit des Derbys seine Rückkehr, nachdem er sich vor drei Wochen im WM-Qualifikationsspiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Knieverletzung zugezogen hatte. Leonardo Bittencourt meldete sich im Spiel zuvor gegen Frankfurt zurück. Dabei verausgabte sich der Außenstürmer nach seiner fast zweimonatigen Zwangspause - hervorgerufen durch einen Sehnenanriss - so dermaßen, dass er in den Tagen danach sein Trainingspensum etwas zurückschrauben musste.

Um keine neuerliche Verletzung zu riskieren, verzichtete er in Rücksprache mit seinem Trainer auf eine Nominierung für das Derby. Im Gegenzug meldete sich Yuya Osako früher als gedacht einsatzfähig zurück, nachdem er schmerzfrei von Tag zu Tag intensiver trainieren konnte.

"Es ist nicht so, dass wir als Trainerteam Druck auf jene Spieler ausüben würden, die sich im Aufbautraining befinden, um möglichst schnell zurückzukehren. Die Jungs wollen angesichts unserer Ausfälle einfach nur helfen. Dabei ergibt sich dann manchmal so etwas Überraschendes wie jetzt die ungeplante Rückkehr von Yuya", erläuterte Peter Stöger.

Als hängender zweiter Stürmer neben Anthony Modeste leistete der japanische Nationalstürmer viel Arbeit als Passgeber und Verbindungsmann zwischen Defensive und Angriff. Mit seiner Rückkehr dürfte die FC-Offensive wesentlich kreativer und schwerer ausrechenbar werden. Zudem verfügt der 26-Jährige über eine außerordentliche Ballbehauptung, ein Merkmal, das in den jüngsten FC-Spielen vermisst wurde. Das wiederum dürfte mit dazu beigetragen haben, dass die gegnerischen Mannschaften zuletzt über wesentlich mehr Ballbesitzphasen verfügten als die Kölner.

Im Zusammenspiel mit dem endlich erstarkten Milos Jojic könnte das Offensivspiel des Tabellensiebten auf diese Weise belebt werden. Der Serbe sieht bei seiner Leistung noch weiteres Steigerungspotenzial. "Das möchte ich auch zeigen. Meine Torbeteiligungen haben mir gutgetan, aber am wichtigsten ist natürlich der Erfolg der Mannschaft. Dafür möchte ich alles tun", sagte Milos Jojic.

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