Jansen im DoppelpackDie Zwillingsbrüder im Meisterteam der U17 des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
U17 Köln-Bayern_1

Der 1. FC Köln ist wieder Deutscher B-Junioren-Meister.

  • Die beiden Zwillingsbrüder besteigen gemeinsam den nationalen Jugendfußballthron.
  • Seid 2017 sind Jonas und Jacob als Kicker-Duo bei der U17-Mannschaft der 1.FC köln unterwegs.
  • Doch wie stressig ist der Alltag der beiden Jungstars wirklich?

Köln – „Das ist das Größte, was wir jemals erlebt haben.“ Die Freude und der Stolz waren Jacob Jansen (Foto r.) nach dem 3:2-Erfolg des 1. FC Köln im Finale um die deutsche U17-Fußball-Meisterschaft gegen Borussia Dortmund ins Gesicht geschrieben. Dem Stürmer gelang der Doppelpack zur 2:0-Führung. Von der Ersatzbank beobachtete sein Zwillingsbruder Jonas das Geschehen nicht weniger emotional: „Ich freue mich für das Team, auch wenn ich selbst nicht gespielt habe, das ist überragend.“

Das Duo lebt einen stressigen Alltag

Es dürfte eine seltene Erfolgsgeschichte sein, dass Zwillingsbrüder den nationalen Jugendfußballthron gemeinsam besteigen. Jacob, der bereits seit der U14 für den FC spielt, war zunächst beim FC auf sich alleine gestellt. 2017 wechselte Bruder Jonas ebenfalls von Grün-Weiß Brauweiler ans Geißbockheim. „Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuspielen“, bekennt Jacob und sein Bruder ergänzt: „Wir analysieren uns nach den Spielen oder entscheidenden Trainingseinheiten gegenseitig.“ Doch darüber hinaus betont Jonas: „Zuhause reden wir nicht viel über Fußball. Wenn man den ganzen Tag zusammen beim Fußball verbringt, gibt es abends andere Themen.“

Das Duo, Anfang Juli feiern beide ihren 17. Geburtstag, pendelt jeden Morgen von Widdersdorf rund 40 Minuten zur Schule. Gegen 14 Uhr geht es weiter zur Geißbockakademie, in der die schulische Ausbildung durch Hausaufgabenbetreuung unterstützt wird. Zwei Stunden später steht die Training an. „Wir sind gegen 20 Uhr zu Hause“, schildert Jacob den stressigen Alltag. Freizeit bleibt den ambitionierten Sportlern dabei kaum.

Der Trainer kann die beiden U-17 Spieler mittlerweile auseinanderhalten

Nutzen die beiden Fußballer ihre optische Ähnlichkeit denn hier und da mal für Streiche aus? „Im Training auf keinen Fall“, berichtet Jacob, „in der Schule könnte durchaus der eine mal zu Fächern des anderen gehen, weil er sie besser beherrscht.“ Beide beteuern aber umgehend mit einem Lachen: „Das haben wir noch nie ausprobiert.“ Und wie ist es für ihren Trainer Martin Heck? „Anfangs hatte ich Probleme, sie sehen sich sehr ähnlich. Mittlerweile kann ich sie aber gut auseinanderhalten.“

Der Coach beschreibt seine Schützlinge als „tolle Typen und absolut vorbildlich“. Beide seien „ehrgeizig und geben immer 100 Prozent“. Auf dem Platz seien die Brüder sehr unterschiedlich. Jacob als Stürmer sei „wuchtig und schlitzohrig“, Jonas dagegen im zentralen Mittelfeld „viel unterwegs“. Zudem seien beide immer für einen Spaß zu haben. Der Jansen-Doppelpack tritt im Gespräch sympathisch, bodenständig und freundlich auf.

Saisonbilanzen fallen unterschiedlich aus

Die Saisonbilanzen bei den Zwillingen fallen jedoch unterschiedlich aus. Während Jacob in der Bundesliga-Saison in 26 Spielen 18 Tore erzielte und in der Endrunde zwei weitere Treffer in drei Spielen folgen ließ, kam Jonas verletzungsbedingt nur auf drei Einsätze, einen davon in der Endrunde gegen Bayern München im Halbfinal-Rückspiel. „Am Anfang der Saison hatte ich einen Mittelfußbruch“, blickt Jonas zurück, „dann habe ich nach vier Monaten wieder gespielt und mir einen Außenbandriss zugezogen.“ Auch sein Coach Martin Heck bedauert: „Es ist schade für Jonas, dass er just in dieser Saison so lange verletzt war. In der U16 hat er überragend performt.“

Für Jacob Jansen geht es in der neuen Saison bei der U19 des FC weiter. Für Jonas ist die Zukunft noch nicht final geklärt: „Es macht mir sehr viel Spaß für den FC aufzulaufen“, betont der Spieler, der seine Vielfältigkeit, das Passspiel und die Schnelligkeit als seine Stärken benennt. „In der nächsten Saison möchte ich verletzungsfrei bleiben und mehr Spielzeit bekommen.“ Es bleibt ihm und dem FC zu wünschen, dass ihm beides im Trikot mit dem Geißbock gelingt.

Rundschau abonnieren