Zu Gast beim FCJan Schlaudraff bereitet sich in Köln auf seine Trainerlaufbahn vor

Lesezeit 3 Minuten
Schlaudraff beim FC

Manager Jörg Schmadtke mit Jan Schlaudraff (Hannover 96) am Rande des Trainings des 1. FC Köln.

Köln – Es kommt nicht oft vor, dass Jörg Schmadtke sein Büro im Geißbockheim verlässt, um eine gesamte Trainingseinheit der FC-Profis vom Spielfeldrand aus zu verfolgen, wie am Dienstag Vormittag. Der Grund war naheliegend: Einen alten Bekannten galt es am ersten Tag seiner Hospitanz beim 1. FC Köln zu begleiten. Jan Schlaudraff will in den nächsten Wochen im Rahmen seiner Trainerausbildung Eindrücke sammeln und Wissen vergrößern.

Am Vortag hatte er daheim in Hannover seinen 33. Geburtstag gefeiert, dann ging es ab nach Köln. Er und Jörg Schmadtke kennen sich seit mehr als einem Jahrzehnt. „Deshalb kann ich auch nicht verhehlen, dass wir spontan zugestimmt haben, als Jan anfragte, ob er bei uns hospitieren kann“, sagte der Kölner Sportchef.

Ergänzend meinte Trainer Peter Stöger in seiner humoristischen Art: „Wir haben gesagt, wenn er glaubt, dass er bei uns etwas lernen kann, soll er vorbeischauen.“

Alles zum Thema FC Bayern München

Zeitlich begrenzt ist die Gastrolle des Ex-Profis nicht. So wird er mit ins Trainingslager nach Kitzbühel reisen, um auch dort den FC-Trainern über die Schultern zu schauen und ihr Vorgehen hinterfragen zu können.

2005 hatte Jörg Schmadtke als Manager von Alemannia Aachen den in der Nähe von Wissen an der Sieg aufgewachsene und in Waldbröl geborene Jan Schlaudraff zu den Gelb-Schwarzen geholt. 2009 sah man sich – nach einem Intermezzo Schlaudraffs beim FC Bayern – bei Hannover 96 wieder. Im Vorjahr beendete der dreimalige Nationalspieler bei den Niedersachsen seine Spielerkarriere.

Trotz Hitze keine Schonung

Obwohl er als ehemaliger Profispieler von der Ausbildung zum B-Trainer befreit war, nahm er im letzten Herbst freiwillig an einem entsprechenden Lehrgang gegen Zahlung einer Kursgebühr von 810 Euro in der Sportschule Barsinghausen teil. Inzwischen ist er im Besitz des A-Scheins und bereitet sich auf den Erwerb der Trainerlizenz vor. Die berechtigt zur Führung von Profi-Teams.

Wie schon am Dienstag, so wird Jan Schlaudraff auch noch in den nächsten Tagen die für die Spieler von Peter Stöger und seinen Kollegen zusammengestellte Grundlagenarbeit kennenlernen. Stark eingebunden in diese Trainingsabläufe ist auch Yann-Benjamin Kugel. Der Athletiktrainer hatte zuvor sieben Wochen lang die deutschen Nationalspieler vor und während der EM betreut hatte. Nach nur einer Urlaubswoche – auf die er sogar noch verzichten wollte – ist er nun wieder zurück.

Dabei gab und gibt es angesichts der hochsommerlichen Temperaturen keine Schonung. Auch wenn sich auf dem schattenlosen Trainingsplatz die Temperatur in Richtung 40-Grad-Celsius-Marke bewegt, wird das Programm durchgezogen.

„Wir nehmen bewusst keine Rücksicht. Denn am ersten Spieltag um 15.30 Uhr könnte es ähnlich heiß sein. Natürlich könnten wir die Nachmittagseinheit auf den Abend verlegen. Aber wir spielen in den ersten Wochen meist nachmittags. Deshalb ziehen wir das durch“, erklärte Peter Stöger. Rücksicht auf die Spieler würde in der Weise genommen, dass sie nach den Einheiten regenerativ noch intensiver versorgt würden.

Ohne Einschränkungen kehrte am Dienstag auch Matthias Lehmann zurück. Eine Woche nach seiner schmerzhaften Gelenkverletzung war der 33-jährige Mannschaftssenior wieder am Ball. Dabei nahm er in den Zweikämpfen weder auf sich noch die Mitspieler besondere Rücksicht. „Eigenschonung ist ein Fremdwort für Matze“, meinte Peter Stöger zufrieden angesichts des so großen Einsatzes.

Rundschau abonnieren