Aufstrebender Haie-VerteidigerDie besonderen Momente des Pascal Zerressen

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Pascal Zerressen

Der Kölner Hai Pascal Zerressen

Köln – Den ersten ganz besonderen Moment dieser Saison hat Pascal Zerressen schon hinter sich. Zwei Minuten waren im Heimspiel der Kölner Haie gegen die Krefeld Pinguine gespielt, als der 23-Jährige einen herrlichen Querpass seines Verteidiger-Kollegen Corey Potter gekonnt volley zum 1:0 in die Maschen setze. „Es war ein Super-Gefühl und ein wichtiges Tor. Gegen die Heimat zu treffen, ist doppelt schön“, gab die Nummer 27 zu Protokoll.

Krefeld ist die Heimat

Heimat bedeutet für Zerressen Krefeld. Geboren ist er in Tönisvorst, ein paar Kilometer westlich der Seidenstadt gelegen. Und beim KEV hat er auch das Eishockeyspielen gelernt: „Ich habe erst im Alter von zehn Jahren mit dem Eishockey begonnen, aber gleich Fuß gefasst“, berichtet der Defensivspieler. Nach einem Abstecher in der Jugendzeit nach Düsseldorf bestritt Zerressen auch sein ersten Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Pinguine. 81 waren es insgesamt, als er im Sommer 2013 nach Köln zu den Haien kam.

„Es gab schon länger Kontakt zu Uwe Krupp. Er hat sich sehr um mich bemüht und mich überzeugt“, erklärt „Zetti“ seinen Wechsel ein paar Kilometer den Rhein herauf nach Süden. Den Vergleich mit dem Ex-KEC-Coach muss der Verteidiger auch nicht scheuen – zumindest was die körperlichen Voraussetzungen angeht. Mit 1,96 Meter Länge und einem Gewicht von 97 Kilogramm hat er ein ähnliches Gardemaß wie Krupp und ist damit aktuell der größte Spieler im Haie-Kader. „Uwe hat mir Vertrauen und Eiszeit gegeben. Ich habe viel bei ihm gelernt“, erinnert sich Zerressen gerne an seine ersten Jahre in Köln zurück.

Große Entwicklung gemacht

Den bislang größten Schritt in seiner Entwicklung geht Pascal Zerressen aber wohl in dieser Saison. „Er ist dabei, sich zu einem sehr soliden Verteidiger in der DEL zu entwickeln“, lobt ihn sein Trainer Cory Clouston. „Ich freue mich über die netten Worte, die der Trainer für mich findet. Ich habe über den Sommer hinweg gut gearbeitet und bin sehr gut in die Saison reingekommen“, sagt Zerressen und schiebt etwas Wichtiges hinterher: „Ich spüre das Vertrauen der Trainer. Das ist das A und O für jeden Spieler, um seine beste Leistung zeigen zu können. Ich habe mich gut entwickelt, mein Potenzial aber sicher noch nicht ausgereizt.“

Neben der intensiven Trainingsarbeit profitiert Zerressen momentan von zwei Erfahrungen. So musste er vergangene Saison wegen der Verletzungssorgen der Haie gemeinsam mit der Kölner Verteidiger-Legende Mirko Lüdemann in der vierten Sturmreihe aushelfen – auch in der entscheidenden Phase der Playoffs: „Es war etwas komplett anderes und es hat gedauert, sich vom System her umzustellen. Aber ich habe mich voll reingehangen und es war keine verlorene Zeit. Ich kann mich jetzt besser in die Stürmer reindenken.“

Zerresssen ist aber froh, dass er wieder auf seine „favorisierte Position“ zurückgekehrt ist – und zwar nicht mehr als siebter Verteidiger, sondern als fester Partner von Ex-NHL-Spieler Corey Potter. „Es ist nicht so wichtig, mit wem man zusammen spielt, aber unsere drei aktuellen Verteidiger-Paare passen gut zusammen“, sagt Zerressen. Nur neun Gegentore in den bisherigen sieben Spielen und die beste Abwehr der Liga liefern keine Argumente gegen seine Einschätzung.

Der 23-Jährige hat die durch die Knieverletzung von Ex-NHL-Spieler Alexander Sulzer entstandene Lücke perfekt ausgefüllt. Das gibt Selbstvertrauen: „Ich möchte meine Position an der Seite von Corey verteidigen. Es wird kein einfacher Schritt, mir diesen Platz wieder streitig zu machen.“ Recht hat Pascal Zerressen, zumal er dem besonderen Moment gegen Krefeld vergangenen Freitag bei seinem Ex-Trainer Uwe Krupp in Berlin den nächsten folgen ließ: Es war jedenfalls spektakulär, wie er seine Körperlänge und seinen langen Schläger einsetzte, um einem Eisbären-Stürmer im letzten Moment den Puck vom Schläger zu spitzeln.

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