Kölner HaieMirko Lüdemann beendet seine Eishockey-Karriere

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Daniel Sparre aus München im Kampf um den Puck mit Mirko Lüdemann aus Köln.

Köln –  Bei den Kölner Haien geht eine Ära zu Ende. Nach 23 Jahren und insgesamt 1197 Erstliga-Spielen für den KEC hängt Mirko Lüdemann die Schlittschuhe an den Nagel und wechselt vom Eis auf die Geschäftsstelle der Haie. Der „Ur-Hai“ wird zukünftig im Bereich Marketing und Nachwuchsarbeit tätig sein. Wir haben bereits vor einigen Wochen begonnen, Gespräche über die Zukunft zu führen“, berichtete Mirko Lüdemann, „ich bin sehr dankbar dafür, dass der Verein mir einen fließenden Übergang in einen neuen Lebensabschnitt ermöglicht. Ich habe immer gesagt, dass der Verein entscheidet, ob es für mich als Spieler beim KEC weiter geht oder nicht.“

Nach 176 Toren und 363 Vorlagen war die 4:5-Niederlage der Haie am vergangenen Freitag im fünften Playoff-Halbfinalspiel beim EHC München Lüdemanns letzter Auftritt mit der Nummer 12 auf dem Rücken seines Haie-Trikots. In der Playoffs musste der 42 Jahre alte Verteidiger aufgrund des Personalmangels bei den Haien nahezu alle Spiele als Stürmer bestreiten. Eine ungewohnte Rolle für den ehemaligen Nationalspieler, in die er sich trotz seiner Verdienste klaglos fügte und sich so in den Dienst der Mannschaft stellte: „Die Haie haben mir bis heute sehr viel gegeben. Ich denke, ich konnte das Vertrauen als Spieler zurückgeben. Jetzt werde ich in einem anderen Bereich mein Bestes geben“, versprach der Rekordspieler der Deutschen Eishockey Liga. „Wir wussten alle, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, dennoch ist das natürlich ein bedeutender Einschnitt“, erklärte Haie-Sportdirektor Mark Mahon, „es ist auf der einen Seite eine sportliche Entscheidung, die begründbar und nachvollziehbar ist, jungen Spielern zukünftig eine bessere Perspektive zu geben und die Rollen im Team entsprechend neu zu besetzen, andererseits ist das alles andere als eine normale Personalentscheidung“, sagte Mahon weiter, „umso mehr freut es uns alle, dass wir mit Mirko gemeinsam einen guten Weg gefunden haben, ihn weiter in der Haie-Organisation zu halten.“

Eine Legende der Kölner Haie

„Mirko Lüdemann ist die Legende der Kölner Haie. Im Namen der gesamten Haie-Familie möchten wir ihm für seinen 23-jährigen Einsatz als Spieler beim KEC von Herzen danken. Dass seine Nummer 12 nie wieder beim KEC vergeben wird, ist Ehrensache“, lobte Geschäftsführer Peter Schönberger. „Mirko Lüdemanns Karriere und Vereinstreue ist einmalig. Natürlich werden wir mit Mirko auch über ein gebührendes Abschiedsspiel sprechen. Ab dem 1. Mai beginnt ein neuer Abschnitt für ihn. Wir freuen uns sehr darauf, Mirko Lüdemann als neues Team-Mitglied auf der Geschäftsstelle dabei zu haben.“ Lüdemann ist in seiner langen Karriere als Kölner Spieler 1995 und 2002 zweimal Meister mit den Haien geworden.

Weitere Spieler verlassen die Haie

Wie bei Lüdemann fielen am Montag nach den ersten Einzelgesprächen mit den Spielern weitere Entscheidungen bezüglich der kommenden Saison. Neben Alexander Weiß (Wolfsburg) verlassen auch Per Aslund und Andreas Falk den Club in Richtung ihrer schwedischen Heimat. Aslund kehrt den Haien nach einer für beide Seiten unbefriedigenden Saison wieder den Rücken, Falk spielte vier Jahre für den KEC und wurde zweimal Vizemeister. Als weiterer Abgang steht Jason Williams fest. Der 35-jährige Kanadier war als Center für die erste Reihe verpflichtet worden, bestritt nach einem Wirbelbruch aber nur neun Hauptrundenspiele für den KEC.

Keine Zukunft bei den Haien gibt es ferner für Charlie Stephens (35), dessen Vertrag ausgelaufen ist. Während auch bei Jean Francois Boucher und Dragan Umicevic die Zeichen eher auf Abschied stehen, ist es denkbar, dass der nachverpflichtete kanadische Verteidiger Danny Syvret auch kommende Saison bei den Haien spielt. Als Neuzugänge gelten Kai Hospelt (Mannheim), Travis Turnbull (Färjestad BK) und T.J. Muluck (Eisbären Berlin).

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