StadtentwicklungGrünes Licht für Musicaltheater

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Kalk – Das neue Musicaltheater in Kalk findet Zustimmung, der architektonische Entwurf von Hanspeter Kottmair wird allerdings kritisch gesehen. Die Sprecher von CDU, FDP und Grünen im Stadtentwicklungsausschuss bedauerten gestern, dass für das Bauvorhaben auf dem früheren CFK-Gelände in Kalk kein Wettbewerb, nicht einmal eine Mehrfachbeauftragung durchgeführt wurde. Um das Millionenprojekt aber nicht zu gefährden, wurde dem Planungskonzept dennoch zugestimmt - „mit Bauchgrimmen“, wie Grünen-Fraktionschefin Barbara Moritz erklärte.

Wie bereits berichtet, will ein privater Investor gegenüber dem Polizeipräsidium ein Musicaltheater mit 1800 Sitzplätzen errichten. Zwei Drittel der Investitionssumme von knapp 30 Millionen Euro trage der Berliner „Artemis-Fonds“, ein Drittel „Trend Capital“ mit Sitz in Mainz, erklärt Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans. Nächstes Jahr am Nikolaustag soll in Kalk der „Herr der Ringe“ Premiere feiern.

Eva Bürgermeister (SPD) sieht die Chance, „Besucher aus dem überregionalen Einzugsgebiet nach Kalk zu ziehen“. Auch Karl Jürgen Klipper (CDU) unterstreicht: „Wir wollen den Standort im Rechtsrheinischen aufwerten.“ Gleichwohl bedauert er, dass kein Architektenwettbewerb durchgeführt wurde. „Wir reden viel von Planungskultur, verabreden Standards zur Qualitätssicherung, und immer wieder pfuscht sich einer hindurch“, meint FDP-Chef Ralph Sterck. Außerdem erschwere der Bau in Kalk die gewünschte Ansiedlung eines Musicaltheaters in Deutz, meint Grünen-Chefin Moritz.

„Wir hatten abzuwägen zwischen den Standards der Qualitätssicherung und der vom Investor vorgegebenen Zeitschiene“, erklärt Baudezernent Bernd Streitberger. Der außergewöhnliche Entwurf, die „exaltierte Figur eines Dampfers, der vom Bahndamm kommt,“ sei an diesem Standort tragbar. Anders als Walter-Borjans sehe er in dem Bau allerdings keine provisorische „Mobilie“, sondern ein festes Gebäude, das Köln dann sicher ein paar Jahre erhalten bleibe. „Die Genehmigung, die wir erteilen, wird auch nicht befristet sein“, unterstreicht der Baudezernent.

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