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Stuttgart 21Klage wegen Prügel-Einsatz eingereicht

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Dietrich Wagner, der Demonstrant aus dem Stuttgarter Schlossgarten mit den blutigen Augenverletzungen. (Bild: dpa)

Dietrich Wagner, der Demonstrant aus dem Stuttgarter Schlossgarten mit den blutigen Augenverletzungen. (Bild: dpa)

STUTTGART - Vier Stuttgart-21-Gegner, die bei dem hartenPolizeieinsatz im Schlossgarten Ende September schwer verletztwurden, haben Klage gegen das Land Baden-Württemberg eingereicht. Mitder Beschwerde vor dem Verwaltungsgericht solle die Rechtmäßigkeitdes Polizeieinsatzes bei der Demonstration geprüft werden, erklärteKläger Alexander Schlager am Donnerstag in Stuttgart. Neben Schlagergehören auch Daniel Kartmann sowie Dietrich Wagner, dessen Foto mitblutigen Augenverletzungen durch die Medien ging, zu den Klägern. Dervierte Verletzte wollte ungenannt bleiben.

Bei der Klage gehe es ihm nicht nur um sein persönliches Recht,sondern vor allem um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, sagteSchlager. "Ich erhoffe mir, dass unsere Meinung derUnverhältnismäßigkeit dieses Einsatzes nun vom Gericht bestätigtwird." In einem nächsten Schritt wolle er Strafanzeige stellen undSchmerzensgeld sowie Schadensersatz einklagen. Zudem verlange er vonder Polizei die Herausgabe des Videomaterials als Beweismittel. "Ichbin mir sicher, dass es entsprechende Bilder gibt", sagte Schlager.

Alle vier Kläger hatten bei der Demonstration am 30. Septemberdurch den Einsatz von Wasserwerfern zum Teil schwereAugenverletzungen davongetragen. Nach Angaben der "Parkschützer" sinddie Verletzungen so schwerwiegend, dass die Betroffenenmöglicherweise auf jeweils einem Auge nie wieder richtig sehenkönnen. Dietrich Wagner wird nach Aussagen seiner Ärzte auf einemAuge völlig blind bleiben. (dpa)

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