Unnenberger KopfTop-Adresse wird aufpoliert

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Mehr als neue Farbe braucht die Turmgaststätte: Das Haus wird von Grund auf erneuert, ein Anbau ist geplant. Kommendes Frühjahr soll auf dem Unnenberger Kopf wieder eröffnet werden. (Foto: Krempin)

Mehr als neue Farbe braucht die Turmgaststätte: Das Haus wird von Grund auf erneuert, ein Anbau ist geplant. Kommendes Frühjahr soll auf dem Unnenberger Kopf wieder eröffnet werden. (Foto: Krempin)

UNNENBERG – Seitdem das Wirtsehepaar Karin und Detlef Aghte im Oktober vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen ist, hat Oberberg eine Attraktion weniger. Doch das soll sich bald ändern. Der Besitzer der Turmgaststätte plant, das Haus von Grund auf zu erneuern. Im Frühjahr 2011 soll wieder eröffnet werden.

Seit rund 50 Jahren wird auf der Kuppe über der Ortschaft Unnenberg Bier ausgeschenkt. Bereits seit 1930 thront ein Turm - der im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erneuert wurde - auf dem Unnenberger Kopf, der damit zum höchstgelegensten Punkt Oberbergs wird. „Nicht nur das“, weiß Jürgen Kleine. „Mit Aussichtsturm ist der Unnenberg sogar höchster Punkt im Regierungsbezirk Köln.“ Die Familie Kleine hat die Turmgaststätte vor 30 Jahren gekauft. In den ersten zwei Jahren bewirtschaftete die Familie das Speiselokal selbst, 1982 wurde die Wirtschaft an das Ehepaar Aghte verpachtet.

Ein neuer Pächter soll bald die Bewirtschaftung übernehmen. „Es gibt Interessenten, doch noch ist keine Entscheidung gefallen“, berichtet Kleine. Bevor ein neuer Wirt in die Turmgaststätte einziehen kann, muss sowieso viel gemacht werden. Das alte Haus entspricht nicht mehr den Auflagen, die das Kreisbauamt stellt. So sehen die Pläne vor, das bestehende Treppenhaus zu entfernen. Eine neue Treppe soll in einem Anbau untergebracht werden, der sich L-förmig um das Gebäude legt. „Der Schankraum mit der Theke und der rechts davon gelegene Gastraum bleiben bestehen“, erklärt Kleine. Wo sich bisher die Toiletten befanden, wird ein zweiter Gastraum für Gesellschaften entstehen. Beide Gasträume werden miteinander verbunden. Neue Toilettenanlagen werden im Anbau untergebracht. Die können dann auch auf direktem Wege vom Biergarten betreten werden - ohne den Umweg durch den Schankraum.

Von außen wird das Gebäude neu gedämmt. Die Bruchsteinfassade im Erdgeschoss möchte Kleine falls möglich erhalten. „Diese Steine haben die Dinstühlers damals direkt vor Ort geschlagen und verbaut.“ Wenn die Kreisverwaltung endlich die Baugenehmigung erteilt, sollen die Arbeiten beginnen.

Am Bewirtungskonzept will die Familie Kleine nichts ändern. Die Speisekarte soll auch weiterhin auf Ausflügler und Motorradfahrer abgestimmt sein. „Früher waren die Hähnchen von Wirt Otto Schnellenbach berühmt“, erinnert sich Kleine: „Vielleicht kann man diese Tradition ja wieder aufleben lassen.“ Die einsame Lage der Gaststätte böte sich auch für größere Jugend-Veranstaltungen an, meint Kleine - wie ein Alpenfest oder eine Mallorcafete.

Schon jetzt fragen oft Wandergruppen an, wann die Gaststätte wieder öffnet. Größere Gruppen lässt Kleine noch immer auf den Aussichtsturm. Wenn die Schankerlaubnis da ist, könnten schon in diesem Herbst Getränke im Biergarten verkauft werden. In der Gaststätte soll das erste Bier aber erst im März oder April gezapft werden.

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