Axa-EntwicklungKölner App „WayGuard“ führt sicher heim

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Sicher auf dem Heimweg: Das verspricht die "Wayguard"-App

Köln – Spät in der Nacht auf dem Weg durch leere Straßen nach Hause, allein an einer abgelegenen Bus- oder Bahnhaltestelle oder beim Joggen in einem dunklen Park. Da verspürt manch einer ein mulmiges Gefühl. Eindämmen kann das vielleicht eine App namens „WayGuard“, die der Versicherer Axa in Kooperation mit der Kölner Polizei entwickelt hat. Diese App gibt es zum Beginn der dunklen Jahreszeit ab jetzt kostenlos für iPhones und Android-Smartphones.

Wenn der Nutzer die App aktiviert, übermittelt sie seine Position verschlüsselt und in Echtzeit an das Team WayGuard. Dahinter steckt das Unternehmen Bosch Service Solutions, das die größte private Service- und Notrufleitstelle betreibt. Die ist rund um die Uhr besetzt und organisiert Hilfe, wenn das nötig ist. Beistand rufen kann der Nutzer durch Streichen über den Smartphone-Bildschirm. Im Ernstfall geht ein Notruf an die Polizeileitstelle. Die kennt dank der App den genauen Standort des Hilfesuchenden und kann entsprechend schnell vor Ort sein.

Auch Freunde können Weg verfolgen

Der Nutzer kann alternativ auch Familienmitglieder oder Freunde „einladen“, seinen Nachhauseweg zu verfolgen. „Mit übermittelten GPS-Daten kann der Freundeskreis den genauen Aufenthaltsort sehen“, erklärt Anja Kroll von Axa. Ist der Nutzer am Ziel angekommen, kann er Freunde oder Familie mit einem Klick direkt benachrichtigt. Auf dem Weg kann der Nutzer auch mit dem „Begleiter“ chatten oder telefonieren. Auch hier gibt es einen „Notruf-Knopf“ Falls der Kontakt plötzlich abbricht, kann aber auch der Begleiter Hilfe anfordern.

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Großer Test mit 4500 Personen

4500 Personen in Köln haben die App seit Juni getestet. Ursprünglich sollten es nur 1500 sein. Wegen der großen Resonanz sei die Zahl der Tester mehrmals erweitert worden, sagte Kroll. Die App-Nutzer hätte sich 8000 Mal begleiten lassen, insgesamt über 400 000 Minuten. Weniger als 30 Mal sei dabei der Notruf gewählt worden, so Kroll, die keine genauen Zahlen nennen will. Die Leitstelle sei allerdings öfter kontaktiert worden.

Keineswegs haben übrigens nur Frauen die App genutzt. Auch Eltern, Männer und Jugendliche hätten sich zum Testen gemeldet, so Michael Bongartz, Leiter Kundenmanagement bei der Axa. Viele Eltern hätte die App als Möglichkeit gesehen, in den Abendstunden ihre Kinder virtuell auf den Weg etwa vom Sport zu begleiten.

„Voraussetzung ist natürlich, dass der Nachwuchs die Begleitung aktiv anfragt“, versichert Bongartz. Der Nutzer bestimme selbst, wann sein Standort an wen übermittelt wird. Die App müsse aktiv gestartet werden, alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen würden erfüllt.Außerdem bietet die App Verhaltenstipps. Schnell und gezielte Hilfe im Notfall sei wichtig, so Wolfgang Baldes von der Kölner Polizei. „Genauso wichtig ist allerdings das Wissen, wie man Gefahrensituationen vermeiden kann und wie man sich im Ernstfall richtig verhält“ so Baldes.

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