Bankberatung im TestSparkasse Köln Bonn erhält nur die Note „Mangelhaft“

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Filiale der Sparkasse

Eine Sparkassen-Filiale

Berlin – Manchmal lässt sich der Unterschied zwischen gut und schlecht leicht erkennen. Bei einer Baufinanzierung kann er zum Beispiel 35 000 Euro betragen. So groß war die Differenz zwischen einem Angebot der Commerzbank für den Kauf einer Wohnung im Vergleich zu günstigeren Offerten anderer Geldhäuser. Das fand die Zeitschrift Finanztest heraus, die die Beratung von 21 Instituten bei der Baufinanzierung getestet hat.

Das wichtigste Ergebnis ist, dass sich kein Häuslebauer oder Wohnungskäufer auf die Tipps und Berechnungen einer einzigen Bank verlassen sollte. "Dann wird das Projekt oft unnötig teuer und kann schnell zu einem finanziellen Reinfall werden", sagt der Chefredakteur des Magazins, Heinz Landwehr. Denn in den insgesamt 143 Beratungsgesprächen, zu denen das anonyme Testpaar aufgebrochen ist, reihten sich die Fehler der Bankangestellten vielfach aneinander. Immer wieder seien Finanzierungen empfohlen worden, deren Kreditraten sich die Kunden gar nicht leisten konnten. Dabei geht es um viel Geld. Die Deutschen schlossen im vergangenen Jahr Baudarlehen in einer Gesamthöhe von 235 Milliarden Euro ab. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus nutzen viele Haushalte die Möglichkeit, günstig an eine Finanzierung der eigenen vier Wände zu kommen.

Nur vier mit gutem Ergebnis

Nur vier Institute glänzten mit einer guten Beratung. Testsieger sind die Frankfurter Volksbank, die Frankfurter Sparkasse sowie die Kreditvermittler Dr. Klein und Interhyp. Konzerne wie die Allianz oder die Deutsche Bank landeten nur im Mittelfeld, die Postbank und die Commerzbank schrammten laut Landwehr nur knapp an der Note mangelhaft vorbei. Letztere erhielten mit der Sparda West und der Sparkasse Köln Bonn zwei Institute.

Die Aufgabe hätte ein guter Berater problemlos lösen können. Ein Ehepaar wollte eine Wohnung kaufen, die je nach dem örtlichen Preisniveau zwischen 250 000 Euro und 425 000 Euro kosten sollte. Beide verfügten über ein solides Einkommen und hätten das Darlehen jährlich mindestens um drei Prozent tilgen können. Auch hatte das Paar ausreichend Eigenkapital auf der hohen Kante.

Doch in der Praxis ging vieles schief. "Viele Berater pfuschten schon beim Fundament der Finanzierung", erläutert Landwehr. Manche übersahen, dass neben der monatlichen Kreditrate auch ein Hausgeld bezahlt werden muss, mit dem laufende Kosten wie die Müllabfuhr gedeckt werden.

Einige Berater rechneten die Lebenshaltungskosten herunter, was eine zu hohe Kreditrate mit sich brachte. In einigen Fällen reichte die errechnete Kreditsumme nicht zur Finanzierung aus. Eine solche Lücke trat laut Finanztest vor allem bei der Deutschen Bank und der Postbank auf. Die Berliner Sparkasse verweigerte die Finanzierung für den 45-jährigen Testkunden mit dem Hinweis auf sein Alter gleich ganz.

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