PersonalproblemDeutsche Post findet kaum noch Zusteller – auch in Köln und Bonn

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Post DHL

Ein Paketzusteller der Deutschen Post DHL liefert Pakete aus.

Bonn – Sie haben Spaß an einer selbstständigen Arbeit, viel frischer Luft und Kontakt zu netten Menschen? So fängt die Stellenanzeige an, mit der die Deutsche Post DHL nach Paketboten sucht. Die Deutsche Post findet in manchen Regionen Deutschlands kaum noch genug Zusteller.

Auch Köln und Bonn betroffen

"Besonders in Ballungsräumen ist das eine Herausforderung", bestätigt eine Post-Sprecherin - so auch in Bonn und Köln. Im Weihnachtsgeschäft beschäftigt die Deutsche Post bundesweit 10 000 Aushilfen, um die zusätzlichen Mengen an Sendungen bewältigen zu können. Insgesamt sind es dann 80 000 Zusteller, von denen 20 000 nur für die Paketzustellung zuständig sind. Die Post rechnet damit, dass sich die Menge der Pakete in der Woche vor Weihnachten von üblicherweise vier Millionen pro Tag auf acht Millionen verdoppelt. Angesichts des starken Wachstums im Paketgeschäft rechnet das Unternehmen damit, dass bis 2020 rund 10 000 neue Zusteller gebraucht werden. "In dieser Situation einer größeren Nachfrage nach geeigneten und zuverlässigen Arbeitskräften ist es besonders wichtig, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein", sagt Verdi-Sprecher Jan Jurczyk.

Die Deutsche Post müsse den Menschen bei der Einstellung eine Perspektive geben und ihnen mehr als nur Kettenbefristungen bieten. Außerdem gebe es bei der Bezahlung je nach Region merkliche Unterschiede zwischen dem Haustarifvertrag der Deutschen Post AG und den für die Delivery-Regionalgesellschaften einschlägigen Flächentarifverträgen, die für viele Zusteller gelten. Wo der Flächentarifvertrag über dem Haustarifvertrag liege, beobachte Verdi eine vergleichsweise hohe Zahl von Subunternehmern, die anstelle der Regionalgesellschaften zustellen. Daher könne man der Post nur ins Stammbuch schreiben: "Qualität hat ihren Preis. Wer gute Leute will, muss sie auch gut bezahlen."

"Das sind überwiegend hausgemachte Probleme der Post", sagt der Sprecher der Gewerkschaft DPVkom, Maik Brandenburger. Die körperlich anstrengende Tätigkeit werde zu schlecht bezahlt.

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