Zigarettenschmuggel„Jin Ling“ erobern deutschen Markt

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Organisierte Banden schmuggeln nach Erkenntnissen des Zolls immer mehr illegale Zigaretten nach Nordrhein-Westfalen. (Bild: dpa)

Organisierte Banden schmuggeln nach Erkenntnissen des Zolls immer mehr illegale Zigaretten nach Nordrhein-Westfalen. (Bild: dpa)

Köln – Der Name klingt chinesisch, hergestellt werden die Zigaretten der Marke „Jin Ling“ aber in der Ukraine und in Russland - und sie gelangen nach Informationen der Zollfahndung Essen immer häufiger illegal nach Westeuropa. In ihrer Jahresbilanz 2009 erläuterte die Behörde, dass die Bekämpfung des Zigaretten- und Tabakschmuggels ein großer Schwerpunkt in der Arbeit der Ermittler ist. Und die Marke „Jin Ling“ ist neben den Zigaretten der Marke „L & M“ die am häufigsten geschmuggelte Zigarette im Rheinland und Ruhrgebiet. Sie ist im freien Handel nicht erhältlich.

In einem spektakulären Verfahren gelang es Fahndern, eine professional arbeitende Bande zu zerschlagen. Es handelt sich um eine polnische Tätergruppe, die über zwei Jahre ihre Geld mit Zigarettenschmuggel und Sattelzugdiebstählen verdient hat. Dabei verursachte die kriminelle Organisation einen Schaden in Millionenhöhe. „Die acht Männer wurden zu insgesamt 54 Jahren Haft rechtskräftig verurteilt“, sagte Zollfahndungssprecher Ulrich Schulze.

Ein weiteres großes Thema: Der illegale Handel mit gefälschten Medikamenten. Dieses zwielichtige Geschäft hat deutlich zugenommen. Der Vertriebsweg über das Internet spiele dabei eine herausragende Rolle, so die Zöllnern. Massenhaft würden im Netz Anabolika, Potenzmittel oder Haarwuchsmittel oftmals aus Südostasien bestellt. „Die Produkte sind gefährlich, sind überdosiert und Schaden der Gesundheit der Konsumenten“, betont Schulze. Beschlagnahmt wurden 2009 rund 200 000 Tabletten und 150 Kilo pulverförmiger Wirkstoff.

Ein ernstzunehmendes Problem sei außerdem die Markenpiraterie. „Es ist nach unseren Erkenntnissen ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von 23 Milliarden Euro entstanden“, erläuterte der Sprecher weiter. Allein im Raum Köln, Düsseldorf, sowie im Bereich Essen und Münster wurden 54 000 gefälschte Textilien und 12. 500 gefälschte Schuhe sichergestellt. Insgesamt leitete das Amt über 3800 Ermittlungsverfahren. Der ermittelte Steuerschaden liegt bei 19,3 Millionen Euro.

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