ZwangsversteigerungExperte schätzt Wert von Schloss Gymnich

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ERFTSTADT – Für das Schloss Gymnich ist das Verfahren für eine Zwangsversteigerung eingeleitet worden. Ein Gutachter ermittelt zurzeit den Wert des Schlosses. Das bestätigt der Direktor des Brühler Amtsgerichtes, Dr. Joachim Kroll. Zugleich weist er aber darauf hin, dass das Verfahren nicht unabweisbar mit einer Zwangsversteigerung enden muss. „Es gibt noch keinen Termin für eine Zwangsversteigerung, und es ist fraglich, ob es einen geben wird.“

„Wir wurden bereits vom Gutachter befragt“, bestätigt auch der Leiter des Erftstädter Bauordnungsamtes, Peter Overhoff.

Stadt will sich nicht einbringen

Dass es im Fall einer Versteigerung oder eines Verkaufes eine Beteiligung der Stadt geben kann, bezweifelt er. Besonders die Übernahme des Schlossparks, wie in der Vergangenheit einmal angedacht, hält er für vollkommen ausgeschlossen. „Gerade der Unterhalt des Parks ist besonders kostspielig.“ Das könne sich die Stadt im Nothaushalt unmöglich leisten.

Sollte es schließlich doch zu einer Zwangsversteigerung kommen, hält es Overhoff aber durchaus für realistisch, dass es Interessenten geben könnte. „Frei von allen finanziellen Belastungen kann es nach wie vor für Investoren interessant sein, die auf dem Schlossgelände beispielsweise eine Klinik bauen möchten.“

Hat Prinz Anhalt Interesse?

Der historische Schlossbau könne in einem solchen Fall für die Verwaltung der Klinik genutzt werden. Damit spricht Overhoff einen von vielen Plänen an, die es angeblich schon für das Schloss gegeben haben soll. Neben der Klinik war ein Altenheim im Gespräch. Auch soll angeblich ein reicher Pferdeliebhaber mit dem Kauf geliebäugelt haben. Laut Bildzeitung wäre bei einer Zwangsversteigerung Frédéric Prinz von Anhalt unter den Bietern. Er will angeblich das Gebäude kaufen, um dort eine Museum für seine Frau Zsa Zsa Gabor einzurichten.

Die Besitzerfamilie Kelly ist prinzipiell für alle Fragen zum Schloss nicht erreichbar. Ob die Familie aus finanziellen Gründen eine Zwangsversteigerung in Betracht zieht, ob ein Verkauf in Frage kommt oder ob das Schloss in Familienbesitz bleiben soll, lassen die Kellys offen. Joe Kelly, der sich um alle Belange rund ums Schloss kümmert, reagiert auf gelegentliche Nachfrage verschlossen. Bei einem Pressetermin für einen seiner Sponsoren verbat er sich, auf das Schloss angesprochen zu werden.

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