„Eins zu Null für Konrad Zuse“

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BONN. Wie können Computer und Kunst zusammenfinden? Um die Beantwortung dieser Frage dreht sich die Ausstellung „Eins zu Null für Konrad Zuse“, die gestern Mittag zu Ehren des Erfinders des Computers ihre Pforten bei T-Systems in Bonn öffnete.

Konrad Zuse, der im Jahre 1941 die erste funktionsfähige, programmgesteuerte Rechenmaschine („Z1“) entwarf, war nicht nur ein genialer Kopf und mathematisches Genie, sondern ebenfalls ein kreativer Maler mit futuristischen Neigungen. Seine Ölbilder, die starke expressionistische Strömungen aufweisen, fallen insbesondere durch immer wieder auftretende Elemente aus Technik, Architektur und Landschaft auf. Auch malte Zuse mit Vorliebe Portraits von Vorbildern und Freunden. Insgesamt 22 Werke umfasst die Ausstellung, zu deren Eröffnungsfeier rund 50 Gäste erschienen waren.

Im Foyer von T-Systems, Ort der Vernissage, wurden am Freitag gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Dr. Kurt Pauli, Sprecher und Gründungsmitglied des Konrad-Zuse-Freundeskreises, überreichte Bürgermeisterin Pia Heckes eine Petition mit dem Anliegen, eine Straße der Bundesstadt nach dem Computer-Erfinder zu benennen. Der Freundeskreis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Andenken an den 1995 verstorbenen Erfinder zu pflegen, will so der Öffentlichkeit den viel zu wenig bekannten Namen Zuses näher bringen. „Entsprechend dem Wunsch von Ex- Bundespräsident Roman Herzog setzen wir uns dafür ein, Menschen, die unternehmerischen Geist haben, deutsche Patente besitzen und in ihrer Freizeit kreativ tätig waren, als Vorbilder für unsere Jugend bekannt zu machen“, so Dr. Kurt Pauli.

Die Chancen für die Umsetzung der Petition stehen nicht schlecht: Die Bürgermeisterin befürwortet die Initiative und betonte die guten Erfolgsaussichten des Gesuchs: „Wir freuen uns, eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit einem Straßen-Namen zu ehren. Vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien steht der Schaffung einer Konrad-Zuse-Straße kaum etwas im Wege.“

Als möglicher Standort für die Straße ist übrigens die ehemalige Zementfabrik in Bonn-Beuel im Gespräch.

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