„Ost-West-Panorama“CDU-Politiker schreiben für Rechten-Blatt

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Die vergangenen zehn Jahre zeigen, wie ein Wahlsieg nach allen Regeln der Kunst verspielt wurde. (Symbolbild: dpa)

Die vergangenen zehn Jahre zeigen, wie ein Wahlsieg nach allen Regeln der Kunst verspielt wurde. (Symbolbild: dpa)

DÜSSELDORF/OERLINGHAUSEN - Nordrhein-westfälische CDU-Politiker haben laut einem WDR-Bericht maßgeblich an derrechtsgerichteten Zeitschrift "Ost-West-Panorama" mitgearbeitet. DerHerausgeber des Blattes mit Sitz im lippischen Oerlinghausen,Stadtrat Viktor Harder, habe nach Bekanntwerden in der vergangenenWoche allerdings die CDU auf Drängen der Parteispitze verlassen,bestätigte deren Generalsekretär Hendrik Wüst am Montag. "Genausointensiv" überprüft werde der Fall Heinrich Neugebauer. Der Krefeldersitzt im Integrationsbeirat der Landesregierung und hat als Autor für"Ost-West-Panorama" gearbeitet. Für das Blatt, das sich anRusslanddeutsche richtet, schreiben laut WDR auch hochrangige NPD-Politiker.

Verleger und Chefredakteur CDU-Mitglieder

"Wer eine solche Zeitschrift herausgibt, hat keinen Platz mehr inder CDU", sagte Wüst laut Pressemitteilung zum ParteiaustrittHarders. Der Verleger des "Ost-West-Panorama" saß laut WDR bis zurvergangenen Woche für die CDU im Oerlinghausener Stadtrat und hatteÄmter im Orts- und Kreisverband inne. Neugebauer sitzt dem Verein zurIntegration der russlanddeutschen Aussiedler vor und alsStellvertreter dem Bund der Vertriebenen NRW. Wüst betonte, "dass essich wohl um ein sehr kleines und in weiten Teilen in russischerSprache verfasstes Blättchen handelt, das selbst derVerfassungsschutz bislang nicht auf der Rechnung hatte".

Auch der Chefredakteur der Zeitschrift, Heinrich Daub aus Mainz,ist CDU-Mitglied. "Wenn die CDU mich rausschmeißen will, dann sollsie das machen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa inOerlinghausen. Die Union wende sich von allen konservativen Menschenab. Den Extremismus-Vorwürfe wies Daub zurück. "Rechtsradikal sinddie Menschen, die zu Gewalt neigen. Das tun wir nicht", sagte er.Seine Zeitschrift verstehe sich als Brücke zwischen Russland undDeutschland. Dabei stütze man sich auf legale Quellen, die NPD seinicht verboten.

(dpa/lnw)

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