Helikopter durchtrennt StromkabelSuche nach Person in Wahnbachtalsperre erfolglos

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Unterhalb der Aussichtsplattform sammelten sich die Wasserretter, um ihre Suche zu starten.

Unterhalb der Aussichtsplattform sammelten sich die Wasserretter, um ihre Suche zu starten.

Neunkirchen-Seelscheid – Eine leblose, vermutlich weibliche Person mit abgewinkelten Armen hatte ein Jogger am Sonntagmorgen am Ufer der Wahnbachtalsperre von der Aussichtsplattform in Pinn beobachtet.

Mit seinem Anruf bei der Feuer- und Rettungsleitstelle löste er einen Großeinsatz aus. Bei der Suche durchtrennte der Rotor des Rettungshubschraubers „Christoph Rheinland“ ein 10.000 Volt-Kabel. Die Folge war ein Stromausfall in Teilen der Gemeinde. Die Bevölkerung wurde durch die Katastrophen-Warn-App „Nina“ informiert.

Schwer zugängliche Uferstreifen

Um 9.23 Uhr lief die Alarmierung bei den Feuerwehr-Löschzügen Seelscheid und Neunkirchen auf. Einsatzleiter Roland Küpper war einer der ersten in Pinn und erkundete den schwer zugänglichen Uferstreifen. Parallel dazu eilten Polizei, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit mehreren Tauchern und Strömungsrettern, die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes, das Technische Hilfswerk und die Wasserrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Köln zu dem Trinkwasser-Reservoir im Wahnbachtal.

Der Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ musste nach dem Kappen einer Stromleitung auf einen Tieflader gehoben werden.

Der Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ musste nach dem Kappen einer Stromleitung auf einen Tieflader gehoben werden.

Bereits um 9.33 Uhr war „Christoph Rheinland“ gestartet. Um 9.44 Uhr kam es zu dem Zwischenfall. In gut 15 Metern Höhe kappte der Helikopter die Freileitung. Der Pilot konnte die Maschine sicher neben der Bundesstraße bei Lohmar-Straßen landen. Spezialisten entschieden, dass der Hubschrauber per Kran auf einen Tieflader gehoben und abtransportiert werden musste, um ihn in der Werft des ADAC inspizieren zu können. Offensichtlicher Schaden war nicht erkennbar, doch das Sicherheitsmanagement sieht dieses Verfahren vor. Kurz nach 15 Uhr war das Fluggerät verladen. Ein Ersatzhubschrauber hatte die Luftrettung übernommen.

Da hatten die betroffenen Bewohner längst schon wieder Strom. Das Kabel hing zwar noch ins Wasser, kurz nach 13 Uhr waren indes die letzten vom Stromausfall betroffenen Haushalte – insgesamt waren etwa 2500 Menschen betroffen – wieder am Netz.

Zwei Sonaranlagen eingesetzt

Zwischenzeitlich hatten mehrere Boote die Uferstreifen abgesucht. Taucher waren bis auf rund 25 Meter Tiefe hinabgekommen, ohne jedoch etwas zu finden. Strömungsretter kümmerten sich um die ufernahen und schmalen, flachen Wasserabschnitte. Zwei Sonaranlagen kamen ebenfalls zum Einsatz. Kurz nach 14 Uhr wurden die Suchaktionen schließlich eingestellt, ohne dass etwas gefunden wurde.

Die an der Suche Beteiligten hatten Juliane M. im Hinterkopf. Die 64-Jährige wird seit dem 15. Juni vermisst. Erst am 12. Juli hatte ein Polizeihubschrauber die Uferstreifen der Wahnbachtalsperre abgeflogen.

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