MinoritenkircheEin großes Kreuz aus Glas

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Der Düsseldofer Künstler Thomas Kesseler schuf das neue Glaskreuz. (Bild: Meisenberg)

Der Düsseldofer Künstler Thomas Kesseler schuf das neue Glaskreuz. (Bild: Meisenberg)

KÖLN – Die Baugerüste sind (fast komplett) verschwunden, die Minoritenkirche erstrahlt wieder in ihrer schlichten Schönheit. Das ist wörtlich zu verstehen: Im Zuge der anderthalbjährigen umfassenden Instandsetzung wurden auch die aus den 60er / 70er Jahren stammenden Fenster gereinigt und restauriert, und das Gotteshaus wartet wieder mit voller Lichtfülle auf. Dazu trägt auch die neue Beleuchtung bei. Insgesamt schlugen die Arbeiten mit rund 1,85 Millionen Euro zu Buche, wobei das Kolpingwerk rund zehn Prozent als Eigenanteil beisteuerte. Spenden, berichtet Generalpräses Axel Werner, trafen dafür aus der ganzen Welt ein.

Bis zum Jahr 1955 war die kriegszerstörte Kirche wiedererrichtet worden - in sparsamer Ausführung, wie Diözesanbaumeister Martin Struck betont. In den Jahren seither waren erhebliche Substanzschäden eingetreten. Die gesamte Dacheindeckung von 2450 Quadratmetern wurde mit Schiefer von der Mosel erneuert. Dabei stellte der dünne, 22 Meter hohe Vierungsturm für Gerüstbauer und Schieferdecker eine besondere Herausforderung dar.

Beim Außenmauerwerk war eine komplette Neuverfugung nötig, marode Tuff-Verblendsteine und Basalt-Pfeilerabdeckungen wurden ersetzt, im Inneren wurde die Elektrik in Angriff genommen, das Sockelmauerwerk saniert und mit Feuchteschutz versehen, Gewölbe und Wände neu gestrichen. Die nur im Mittelschiff verbliebenen Bänke wurden aufgearbeitet und müssen noch poliert werden.

Aus den Seitenschiffen verschwunden sind die Schautafeln und Stellwände mit Informationen zu den Seligen Duns Scotus und Adolph Kolping. Diese Informationen finden sich - eine sehr elegante Lösung - jetzt auf den Glaswänden des erneuerten und erheblich vergrößerten Windfangs.

Der Düsseldorfer Architekt und Bildhauer Professor Thomas Kesseler schuf ein 4,5 Meter hohes, mit Schwarzlot bemaltes Glaskreuz (Gewicht: 650 Kilogramm), das auf der Vorderseite den leidenden Gekreuzigten, auf der rückwärtigen Glasscheibe den am Kreuz erlösten König zeigt - ein einmaliges Kunstwerk. „In der gesamten Bauzeit“, berichtet Kesseler beeindruckt, „kamen Leute, um wenigstens kurz an Kolpings Grab in der Kirche treten zu können.“ Heute weiht Kardinal Joachim Meisner die Kirche mit einem Gottesdienst um 18 Uhr ein. (vol)

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