Komplizierte SchönheitsoperationWenn die eigene Nase nicht passt

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Nasenoperationen kosten ab 4500 Euro aufwärts.

Nasenoperationen kosten ab 4500 Euro aufwärts.

„Dieser zentrale Punkt des Gesichts zieht alle Blicke auf sich. Aus diesem Grund gehören Nasenkorrekturen zu den ältesten und beliebtesten Anwendungen der Ästhetisch- Plastischen Chirurgie“, sagt Dr. Sven von Saldern, Präsident bei der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch- Plastische Chirurgie (DGÄPC). Dabei sprechen sehr unterschiedliche Indikationen für eine Nasenoperation (Rhinoplastik).

Ästhetische oder funktionale Beeinträchtigungen

So kann zum Beispiel eine schief stehende Nasenscheidewand eine OP erforderlich machen. Bei der Knollennase, dem sogenannten Rhinophym, kommt es zu stadienartig verlaufenden Entzündungen der Nasenhaut und knolligen Wucherungen. Zu den rein ästhetischen Makeln, für deren Behebung die Krankenkassen nichtzahlen, gehören Höcker- und Sattel sowie Breit- und Schiefnasen. Auch eine zu plumpe Spitze oder besonders ausgeprägte und geblähte Flügel können ein Grund sein. Allerdings warnen erfahrene Schönheitschirurgen davor, sich leichtfertig unter das Messer zu legen. Das Risiko von Komplikationen ist hoch, Nachwirkungen können langwierig sein.

Komplizierter Eingriff

Da die Nase eine komplizierte Anatomie mit vielen verschiedenen Gewebestrukturen wie Knochen, Knorpeln, Bändern, Muskeln, Haut, Schleimhaut und Bindegewebe aufweist, stellt die Nasen-OP hohe Anforderungen an den Operateur. „Bei den Operationen werden die Knorpel und Knochen des Patienten unter Narkose mit speziellen Meißeln und Feilen bearbeitet. Der Chirurg kann aber in vielen Fällen auch durch die Nasenlöcher operieren, was Narben erspart“, sagt von Saldern. Lediglich erfahrene und spezialisierte Fachärzte sollten daher eine Korrektur durchführen

Die Risiken des Eingriffs sollten vorab in einem Gespräch geklärt werden. Wird der Eingriff nicht fachgerecht durchgeführt, drohen andauernde Gefühlsstörungen der Nasenspitze, Blutungen, Trockenheit oder übermäßige Feuchtigkeit der Schleimhäute. Manchmal überzeugt das Ergebnis auch ästhetisch nicht. Der endgültige Erfolg eines solchen Eingriffs zeigt sich erst nach einem Jahr, wenn alle Schwellungen abgeklungen sind.

Wichtig zu wissen: Jeder kann sich Schönheitschirurg nennen, in der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie sind jedoch ausschließlich Mediziner organisiert, die über eine entsprechende Facharzt-Ausbildung verfügen.

Nächste Seite: Je nach Zielsetzung stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung.

Je nach Zielsetzung stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung

„Die Nase kann in Form, Höhe, Breite und Länge korrigiert werden. Dabei variieren die Operationstechniken je nach ärztlichem Befund und individueller Beschaffenheit. Generell kann der Chirurg in den meisten Fällen durch kleine Einschnitte in der Nasenschleimhaut eine Korrektur durchführen – die sogenannte geschlossene oder endonasale Rhinoplastik“, so der Mediziner.

Komplizierte Korrekturen, etwa bei mehrfach voroperierter Nase, einer Verkleinerung der Nasenflügel oder Verkürzung der Spitze, erfordern eine Schnittführung von außen, also eine offene oder exonasale Rhinoplastik. Sie hinterlässt ebenfalls nur minimale Narben.

Schonung angesagt

„Nasenkorrekturen werden meist in Vollnarkose durchgeführt, kleinere Eingriffe auch unter örtlicher Betäubung oder im Dämmerschlaf. Die Operation dauert ein bis zwei Stunden. Ein stationärer Aufenthalt von ein bis zwei Nächten ist nach Eingriffen unter Vollnarkose sinnvoll“, betont der Experte. Danach sollten Patienten sich schonen, da üblicherweise starke Schwellungen im Gesicht zu erwarten sind. Zur Stabilisierung wird die Nase für etwa fünf bis vierzehn Tage durch einen Gips oder Pfl asterstreifen in ihrer neuen Form fixiert. In den ersten zwei Wochen nach der Operation kann Nasenbluten auftreten, das sofort behandelt werden sollte. Darüber hinaus bestehen die üblichen Operationsrisiken.

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