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Sirenen„Relativ einfach“ sich ins Alarmsystem zu hacken – Troisdorf erstattet Anzeige

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Sirene (Symbolbild)

Troisdorf – Sie heulten nachts und sie heulten ohne wirklichen Anlass. Am 28. August und in der Nacht von Samstag auf Sonntag des vergangenen Wochenendes wurden in Troisdorf Sirenen der Feuerwehr ausgelöst.

Nun scheint die Ursache geklärt: „Es hat sich jemand in die verbliebenen analogen Sirenen eingehackt“, erklärte Rathaussprecherin Bettina Plugge. Das Rechtsamt der Stadt habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet wegen „Beeinträchtigung von Nothilfemitteln“.

Noch am Dienstag sollten die verbliebenen Sirenen mit analoger Technik ausgetauscht werden.

Der Warnton der Sirenen war jeweils zu hören, ein auf- und abschwellendes Signal, das eine Minute lang dazu auffordert, Türen und Fenster zu schließen und das Radio einzuschalten.

„Es gab besorgte Anrufer“, bestätigte auch der Troisdorfer  Feuerwehrsprecher Peter Kern. „Es blieb aber im überschaubaren Rahmen.“ Welche der Sirenen ausgelöst wurde, sei für die Feuerwehr nicht nachvollziehbar, „weil wir es nicht selber ausgelöst haben“.

„Relativ einfach“ sei es wohl für den oder die Unbekannten gewesen, sich per Funktechnik in das Alarmierungssystem einzuklinken, sagte die Verwaltungssprecherin Plugge.

Das aber habe „Formen angenommen, die wirklich bedenklich waren“. In sozialen Medien habe sich die Haltung verbreitet, dass die Menschen nicht mehr das Radio anmachen wollten, Alarmierungen nicht mehr ernst nahmen.

Andere hatten bei der Feuerwehr oder Polizei angerufen, ohne dass man ihnen dort den Grund für die Alarmauslösung nennen konnte.

21 Standorte sieht das Konzept in Troisdorf vor

Insgesamt 21 Standorte für die Stadt Troisdorf sieht das flächendeckende „Sirenenkonzept“ der Feuerwehr vor.

Zu dem Plan gehören auch der Abbau von alten und die Errichtung von neuen Anlagen. Finanzielle Gründe waren nach Auskunft von Bettina Plugge ausschlaggebend dafür, dass noch nicht alle Sirenen im Stadtgebiet auf die störsichere digitale Technik umgestellt wurden.

Rund 1000 Euro kostet der Umbau pro Anlage, die für 2017 geplante Investition in die restlichen sechs Sirenen werde nun vorgezogen. „Wir mussten schnell handeln“, betonte auch der Feuerwehrsprecher Peter Kern. „Sonst verpufft die Wirkung  irgendwann“.

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