Neuer Kölner KrimiSerienkiller in der Domstadt unterwegs

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Köln – In ihrem dritten Fall sieht sich Inspektorin Willa Stark mit einem Serienkiller konfrontiert, der Köln zu seiner Opferstätte macht. Vornehmlich alleinstehende, zurückgezogen lebende Frauen kreuzen den Weg des Täters. Im Zuge ihrer Nachforschungen zeigt sich die aus Graz/Österreich einbestellte Sonderermittlerin vernarrt in die Domstadt. Man könnte fast annehmen, Autorin Isabella Archan – gebürtige Grazerin – fürchtet, ihre Wahlheimat Köln irgendwann wieder verlassen zu müssen, so entzückt ist sie von der Millionenstadt mit ihren Bauten, Plätzen und Künstlertreffs.

Ihren aktuellen, mit heftigem Liebesflirren unterlegten Kriminalroman „Anton zaubert wieder“ kennzeichnet vor allem ein Satz: „Ich denk’ über den Mörder nach, also bin ich!“

In einer steten Verflechtung von psychologischen wie sozialen Untersuchungen und philosophischen Betrachtungen finden auch poetische Ausdrucksformen ihren weiten Platz in herzzerbrechenden Seelengefilden.

Die Lektüre eignet sich hervorragend, um dem Leser eine angedachte berufliche Karriere als Kriminalist gründlich auszureden. Vielmehr scheinen sich Würgemale, Platzwunden, Prellungen und Brüche nach dem Finale am eigenen Körper abzubilden. Mehr als dies greifen die erschütternden Sehnsüchte der Roman-Hauptpersonen – allerdings in einer trügerischen Welt der Möglichkeiten, die sich als still und leer erweist. Mehr als ein Krimi.

Anton zaubert wieder, Isabella Archan, Conte Verlag 2016, 297 Seiten, 13,90 Euro, ISBN 978-3-95602-093-3

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