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Kritik an StraßenmusikernVerstärker sind überall verboten

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Ein Straßenmusiker (Symbolbild)

Köln – Schlechte Zeiten für Straßenkünstler: Viele Städte in Nordrhein-Westfalen haben für Straßenmusiker mittlerweile strikte Regeln erlassen. Vor allem Verstärker sind vielerorts tabu. In Köln etwa wurde ihr Einsatz nach vielen Beschwerden über zu laute Musik am Mittwoch im ganzen Stadtgebiet verboten. In Dortmund ist eine „straßenmusikfreien Zone“ in der Planung. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Kommunen hervor.

In der Millionenstadt KÖLN wird das flächendeckende Lautsprecher-Verbot mit einem sprunghaften Anstieg von Beschwerden über Lärm in der Innenstadt begründet. „Das Verbot gilt für jegliche Form der Darbietung von Straßenmusik, Straßenschauspiel oder anderer Straßenkunst“, hieß es in einer Mitteilung. Verstöße sollen konsequent geahndet werden, bis hin zu einem Bußgeldverfahren. Rund um den Dom waren Lautsprecher und Verstärker schon zuvor verboten.

In DORTMUND hatte die Stadt am Dienstag mitgeteilt, dass ein Bereich der Innenstadt zur „straßenmusikfreien Zone“ erklärt werden soll. Anwohner hätten sich über „unerträgliche Lärmbelästigungen“ beklagt. Das Verbot muss vom Rat der Stadt allerdings noch beschlossen werden. Elektronische Verstärker sind in Dortmund bereits verboten.

Auch in der Landeshauptstadt DÜSSELDORF gelten genaue Regeln für Musiker. Was den „kurzverweilenden Zuhörer erfreut, kann für Anlieger und dort dauerhaft arbeitende Mitbürger auch zur Plage werden“, heißt es erklärend in einem Flyer. In den Fußgängerzonen darf daher überall musiziert werden – aber ebenfalls ohne Verstärker und nicht mit besonders lauten Instrumenten, etwa einem Schlagzeug. Auch Dudelsackspieler haben in Düsseldorf keine Chance.

Ähnlich handhabt es MÜNSTER.

In SIEGEN muss eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden, wenn man einen Verstärker benutzen will.

In BOCHUM werden für die Innenstadt nur drei Genehmigungen zur Straßenmusik pro Tag vergeben. Die Erlaubnis kostet für fünf Tage 25 Euro.

In ESSEN können sich die Musiker das Geld sparen. In den Fußgängerzonen und auf öffentlichen Plätzen werden sie geduldet, wenn sie keine Verstärker nutzen und alle 30 Minuten ihren Standort wechseln – diese Zeit-Regel gibt es in sehr vielen Städten.

In WUPPERTAL dagegen wurden den Straßenmusikern kürzlich mehr Freiheiten gewährt. Sie brauchen keine städtische Erlaubnis mehr, sondern können einfach so in der Innenstadt musizieren – sofern kein Verstärker zum Einsatz kommt. „Wir wollen damit Bürokratie abbauen und es gleichzeitig für Musiker einfacher machen, mit ihrer Musik unsere Innenstädte zu beleben“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Innenstädte müssen Erlebnisqualität haben.“ (dpa)

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