EinbahnstraßeKaiserstraße wird zur Flaniermeile für Waldbröl

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Waldbröl – Ingo Solbach (CDU) wählte den Vergleich mit dem „Dornröschenschlaf“, aus dem Waldbröl jetzt aufwache, Gerald Arnold (SPD) verglich das Ganze mit einer „neuen Wohnzimmereinrichtung“. Diese koste auch Geld, spielte er auf die knapp 1,76 Millionen Euro Kosten an, die für den Umbau der Kaiserstraße zu einer Einbahnstraße mit hoher Aufenthaltsqualität erforderlich sein werden.

Fahrplan für die Kaiserstrasse

Mit dem Umbau der Kaiserstraße soll – wenn weiter alles glatt läuft – Ab August 2019 begonnen werden. Die Baumaßnahme ist bis Sommer 2021 geplant.

Nachdem der Bau- und Verkehrsausschuss am Dienstag den Vorentwurf beschlossen hat, steht zunächst im Februar eine Bürgerinformation an, in der die Waldbröler ihre Meinung zu dem Projekt äußern können. Nächster Schritt ist die Erarbeitung einer Entwurfsplanung durch das Wiehler Büro Donner und Marenbach mit der ASS Düsseldorf, im Mai soll der Entwurf erneut im Bauausschuss besprochen werden, ehe ab Ende Mai bis Ende Juli Gespräche mit den Anliegern stattfinden. Je nachdem, was dabei herauskommt, wird der Entwurf überarbeitet und im Herbst dem Bauausschuss präsentiert.

Im Dezember soll dann der Förderantrag gestellt werden, Anfang 2019 geht es an die Ausführungsplanung, die Bewilligung wird für Mitte 2019 erwartet, bis dahin soll die Ausschreibung vorbereitet werden, ehe es etwa im August des kommenden Jahres an den Umbau geht. (mf)

Ähnlich angetan wie Arnold und Solbach vom Vorentwurf zeigte sich auch  Claudia Hein (Grüne), während etwa Reinhard Grüber (FDP)  monierte, dass der Kaiserstraßenumbau lediglich den gesamten Schwerlastverkehr auf Straßen wie die Bahnhofstraße verlagere, weswegen er auch am Ende der Präsentation als einziger gegen das Projekt stimmte. Reinhard Peisker (UWG) ist nicht glücklich damit, dass der Neubau vor Fertigstellung der K 28n als Waldbröler Südwestumgehung erfolgt.

Auf etwa 600 Metern Länge zwischen dem Kreisverkehr Gartenstraße und der Einmündung Friedensstraße wird die Kaiserstraße (B 256) künftig Einbahnstraße mit breiten Gehwegen als Flaniermeile für die Stärkung der bestehenden und der Neuansiedlung von Ladenlokalen. Alleine 44 Bäume werden im Zuge der Straße gepflanzt, wie Jens Ebener und Geschäftsführer Hans-Joachim Hamerla vom Düsseldorfer Büro ASS betonten. Wo es der Platz erlaubt, soll die Kaiserstraße zur Allee werden.

Überhaupt legt der Vorentwurf, den ASS als Ersteller des Masterplans gemeinsam mit dem Wiehler Planer Klaus Marenbach (Donner und Marenbach) erstellt hat, größten Wert auf eine hohe Aufenthaltsqualität. So soll beispielsweise das Entree vom Kreisel Gartenstraße aus in einen großzügigen Platz zum Verweilen aufgewertet werden, ebenso erfahren die Nebenstraßen und -wege Querstraße, Alte Poststraße, Inselstraße und Klostergasse, Gerichtsstraße, Hochstraße und Nümbrechter Straße sowie Ludwig-Jahn-Straße und Friedensstraße  eine der Kaiserstraße angepasste Gestaltung.

Die Gehwege rechts und links der durchgängig 4,75 Meter breiten Einbahnstraße werden zwischen drei und fünf Metern breit sein, sodass für Radfahrer aus Richtung Friedensstraße die Möglichkeit besteht, entgegen der Einbahnstraße zu fahren.  Dafür wird auf Parkbuchten für Kraftfahrzeuge verzichtet, Autos sollen aber außerhalb der Anlieferzeiten  der Geschäfte in den dafür angelegten Haltebuchten parken können.   Unter vielen Bäumen, deren Art noch nicht genau feststeht, werden Fahrradständer angelegt, zudem etliche Sitzbänke.

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