WeltkrebstagHälfte der Krebserkrankungen wäre vermeidbar

Lesezeit 2 Minuten
Mit einem „Krebstanz“ versuchten die Organisatoren des Weltkrebstages, das Interesse der Passanten für ihr Thema zu wecken.

Mit einem „Krebstanz“ versuchten die Organisatoren des Weltkrebstages, das Interesse der Passanten für ihr Thema zu wecken.

Bonn – Mit Krebs muss sich meist jeder Mensch in seinem Leben einmal befassen. Entweder ist man selbst betroffen oder aber Verwandte sowie Freunde aus dem näheren Umfeld. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500 000 Menschen neu an Krebs. Immer wieder hört und liest man in diesem Zusammenhang auch von der „Volkskrankheit“ Krebs – dabei wäre die Hälfte aller Erkrankungen vermeidbar, wie Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, anlässlich des Weltkrebstages am Samstag betonte: „Jeder kann etwas für sich tun, da kann man nicht genug sensibilisieren.“

Daher informierten Experten des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) Bonn des Uniklinikums und der Deutschen Krebshilfe, die ihren Sitz in der Bundesstadt hat, auf dem Münsterplatz über Möglichkeiten der Krebsprävention. Die Anzahl an Erkrankungen sei in der Gesellschaft tendenziell ansteigend, berichtete Professor Dr. Ingo Schmidt-Wolff, Direktor des CIO: „Das liegt vor allem am demografischen Wandel. Die Menschen werden älter, und je älter man wird, desto größer wird auch das Krebsrisiko.“ Es gebe aber auch gute Nachrichten: „Die Überlebenschancen werden immer besser.“

Gesunde Ernährung und Sport können Krebserkrankungen vorbeugen

Damit es gar nicht erst zur Erkrankung kommt, sei neben ausreichend Bewegung vor allem eine gesunde und ausgewogene Ernährung von immenser Bedeutung, wie Regina Heuser weiß. Sie ist Ernährungsberaterin im Centrum für Integrierte Onkologie und warnt davor, Essen im stressigen Alltag nur als Nebensache anzusehen: „Es ist wichtig, dass die richtige Ernährung dabei nicht untergeht.“ Richtig zur Krebsprävention wäre ihrer Ansicht nach, rund fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag und nicht zu viel Fleisch zu essen sowie ausreichend zu trinken, sofern es nicht nur gezuckerte Getränke sind.

„Eine ballaststoffreiche Ernährung mit regionalen Lebensmitteln ist sehr zu empfehlen“, so Heuser. Präventive Maßnahmen zu ergreifen, lohne sich dabei immer, egal in welchem Alter. Das gelte für Sport und Ernährung, aber auch für das Rauchen, so Professor Dr. Schmidt-Wolff: „Auch bei Erkrankungen, die durch Rauchen mitverursacht wurden, ist es noch gut, mit dem Rauchen aufzuhören. Für einen Lebenswandel ist es nie zu spät, weil die Lebenschance nachweislich größer wird.“

Das sieht auch Dr. Manuela Klaschik vom Institut für Haushaltsmedizin der Universität Bonn so. Deshalb bietet die Uniklinik mehrmals im Jahr auch spezielle Rauchfrei-Kurse an. „Das sind dann immer kleine Gruppen zwischen sechs und zwölf Leuten, damit man intensiv zusammenarbeiten kann.“ Im Vergleich zum selbstbestimmten Aufhören sei die Wahrscheinlichkeit nach den Gruppenkursen wesentlich höher, nicht wieder sofort mit dem Rauchen anzufangen, so Klaschik weiter.

Rundschau abonnieren