Einsturz Kölner StadtarchivSchaden auf 1,3 Milliarden Euro hochkorrigiert

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Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Das Kölner Stadtarchiv nach dem Einsturz.

Köln – Der finanzielle Schaden durch den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln vor neun Jahren ist doch weit höher als ursprünglich befürchtet. Nach der Auswertung der Restaurierungsarbeiten für die beschädigten Dokumente aus dem Archiv hat die Stadt Köln ihren Gesamtschaden durch das Unglück nun auf rund 1,3 Milliarden Euro hochkorrigiert.

Bislang war von 1,2 Milliarden Euro die Rede. Professor Dr. Hartmut Weber, vormals Präsident des Bundesarchivs, hat aber als Sachverständiger den Schaden allein am Archivgut mit 627 Millionen Euro beziffert. Noch Mitte Januar gab die Stadt diese Kosten mit 350 bis 450 Millionen Euro an – eine Zahl, die bereits kurz nach dem Unglück geschätzt worden war.

Zur Ermittlung des Schadens hat der Gutachter fünf Jahre lang Stichproben genommen und die laufende Restaurierung untersucht. Die Begutachtung erfolgte in Stichproben, weil die komplette Begutachtung 210 Jahre für eine Person gedauert hätte. Das Gutachten umfasst laut Stadt Köln etwa 200 Seiten.

In der Schadenssumme des Gutachters sind die Kosten für die Rettung des Archivguts über seine Erfassung, Konservierung, Identifizierung bis hin zur endgültigen Restaurierung und Wiederzusammenführung der verzeichneten Bestände enthalten.

Etwa fünf Prozent des Inhalts des Archivs gilt nach einem Vergleich der zuvor bekannten und der geborgenen Masse als verloren. Dafür wurde auch kein Wert angesetzt. Die Wiederherstellung, für die im Archiv-Neubau eine umfangreiche Restaurierungswerkstatt eingerichtet wird, wird noch mindestens drei Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Für jedes Dokument werden die Schäden, wird erfasst, welche Schäden es bereits vor dem Einsturz hatte, und welche erst dabei entstanden. Viele Dokumente aus Papier oder Pergament lagen nach dem Einsturz des Magazingebäudes im Grundwasser.

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