Exhibitionist vor GerichtNackt am Kölner Rheinufer unterwegs

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Das Amtsgericht in Köln.

Köln – Wegen sieben Fällen von Exhibitionismus wurde am Mittwoch vor dem Amtsgericht gegen einen 41-Jährigen verhandelt. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann sich im November 2016 am Rheinufer im Adamskostüm den Passanten präsentiert. Bei Zeugen des Vorfalls habe das zu „Scham und Ekelgefühlen“ geführt. Zwischen 16. Februar und 12. April kam es dann an Bahnhaltestellen, in einer U-Bahn sowie am Rudolfplatz zu weiteren exhibitionistischen Vorfällen. Ferner soll er Fremde angeschrien haben.

An paranoider Schizophrenie erkrankt

Laut Anwalt Mario Geuenich leidet der aus dem Irak stammende Mann an einer paranoiden Schizophrenie. In seinem Heimatland sei der 41-Jährige medikamentös eingestellt gewesen. Auf der Flucht habe der Medikamentenvorrat aber nur bis Griechenland gereicht. Erst in Köln, wo er im Spätsommer 2016 bei seiner Schwester unterkam, sei er wieder behandelt worden. Nachdem die Medikamente wieder anschlugen, habe es keine Vorfälle mehr gegeben.

Eigentlich ein klarer Fall für Freispruch wegen Schuldunfähigkeit. Da hierzu aber noch ein gerichtliches Gutachten – Kosten rund 4000 Euro – in Auftrag hätte gegeben werden müssen, stellte das Gericht das Verfahren aus prozessökonomischen Gründen ein. (bks)

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