Für Flüchtlinge erworbenStadt Kerpen will 311 nicht genutzte Container verkaufen

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Container dpa

Container (Symbolbild)

Kerpen – Die Stadt geht davon aus, dass sich die Flüchtlingskrise von 2015 so nicht mehr wiederholen wird. Sie will deshalb 311 Wohncontainer, die eingelagert sind und bislang nicht benutzt wurden, wieder verkaufen: Die Container waren vor knapp zwei Jahren für 2,1 Millionen Euro gekauft worden, da die Stadt damals damit rechnete, dass es weiterhin eine erhebliche Zuweisung an Flüchtlingen geben könnte, die sie unterbringen muss.

Um dafür aber nicht – wie 2015 – unter anderem auch auf Sporthallen zurückgreifen zu müssen, waren die Container angeschafft worden. Sie hätten 700 Menschen Platz geboten.

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„Hinterher ist man immer klüger“, meinte Bürgermeister Dieter Spürck auf der Ratssitzung, wo einvernehmlich der Verkauf der Container beschlossen wurde. Die Zuweisungen seien gesunken. Die Stadt könne die Menschen auch ohne die sich auf Lager befindlichen Container unterbringen.

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Mietverträge bis August 2018

Die ebenfalls aus Containern bestehenden Wohnanlagen, die in Buir, im Ortsteil Kerpen und an der Erftlagune in Sindorf, stehen, sollen aber weiter genutzt werden. Zudem sind weiter rund 100 Flüchtlinge in Wohnungen in Manheim-alt untergebracht, die die Stadt von RWE zur Verfügung gestellt bekommt.

Die Mietverträge laufen bis August 2018, erläuterte Stadtsprecher Erhard Nimtz. „Unser Ziel ist es, diese noch einmal verlängern zu können.“ Den Großteil der 40 obdachlosen Menschen, die ebenfalls in vier von RWE zur Verfügung gestellten Häusern in Manheim-alt wohnen, wird die Stadt aber kurzfristig umsiedeln. Sie sollen in eine bisherige Asylunterkunft zwischen Horrem und Sindorf einquartiert werden.

Die Schule in Manheim-alt will die Stadt bald an RWE verkaufen, da sie nicht mehr genutzt werde. Vorher – innerhalb der nächsten drei Monate – muss aber das benachbarte Jugendzentrum, dessen Heizung über die Schule läuft, nach Manheim-neu verlagert werden. Für die soziale Betreuung der Menschen in Manheim-alt stünde, so Nimtz, weiter das alte Gemeindehaus zur Verfügung. Ein Antrag der Grünen, den Verkauf der Schule an RWE zurückzustellen und erst die bundespolitische Entwicklung in Sachen Kohleabbau abzuwarten, wurde im Rat auf Wunsch der Mehrheit nicht behandelt.

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