Rhein-ErftKreisfeuerwehr fordert mehr Bemühen um Nachwuchs

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Martin Garwisch (Mitte), Kreiskämmerer und Ordnungsdezernent, bestellte Peter Fenkl (l.) und Alexander Kern zum Einsatzleiter Großschadenabwehr.

Martin Garwisch (Mitte), Kreiskämmerer und Ordnungsdezernent, bestellte Peter Fenkl (l.) und Alexander Kern zum Einsatzleiter Großschadenabwehr.

Kerpen-Sindorf – Bei der 44. Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Erft im Sindorfer Schulzentrum wurde ein neuer Vorstand gewählt und Bilanz des vergangen Jahres gezogen. Einstimmig machten die Vertreter der zehn Feuerwehren Peter Pütz zum Vorsitzenden, Peter Fenkl zum Kreisbrandmeister sowie Peter Berg und Ralf Rahn zu dessen Stellvertretern.

Jürgen Pautz und André Schumacher, beide vom Löschzug Lipp/Millendorf der Feuerwehr Bedburg, üben weiterhin das Amt des Kassenprüfers aus. Michael Schall wurde zum stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart ernannt. Alexander Kern, Leiter der Feuerwehr Erftstadt, und Kreisbrandmeister Fenkl wurden außerdem zum Einsatzleiter Großschadensabwehr bestellt.

Bemerkenswerte Neuerung

Thema auf der Delegiertenversammlung war auch die Kreisfeuerwehrschule in Bedburg-Rath. Weil Niklas Gafron und Klaus Schmitz aus dem Ausbilderdienst ausscheiden, übernehmen nun Annemarie Neuber und Corinna Doll diese Rolle.

Dass zwei Frauen zum Ausbilder bestellt werden, sei ein bemerkenswertes Novum in der Geschichte des Kreisverbands Rhein-Erft, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Ralf Rahn. Er lobte insbesondere Corinna Doll, die ihren Ehemann Sebastian in der Administration der Kreisfeuerwehrschule unterstützt.

Im vergangenen Jahr konnte das Angebot der Schule erweitert werden. 1552 Aus- und Fortbildungsplätze gibt es nun. Mit den Teilnehmerzahlen zeigte sich die Feuerwehr aber nicht zufrieden. Bei acht der zehn Feuerwehren sank die Beteiligung. Die Teilnehmerzahl der Bergheimer Feuerwehr blieb hingegen konstant und die der Pulheimer Feuerwehr erhöhte sich um fast 50 Prozent. Besonders erfreulich war der Umstand, dass sich die Durchschnittsnote bei den Prüfungen leicht von 3,1 auf 2,9 verbesserte.

Zum ersten Mal organisierte die Feuerwehr im August 2017 ein Übungswochenende beim Institut der Feuerwehr des Landes NRW in Münster. 200 Feuerwehrleute aus dem Kreis nahmen teil. Während des zweitägigen Lehrgang übten sie unter anderem, einen Arbeiter aus einer Baugrube zu retten und eine unter einem Kesselwagen eingeklemmte Person zu befreien. 2018 will die Feuerwehr erneut an dem Lehrgang teilnehmen.

Feuerwehr muss mehr Nachwuchs anwerben

Zum Abschluss richtete der Kreisbrandmeister noch einige Worte an die Feuerwehren und die Vertreter der Politik. „Die Sicherung und Stärkung der ehrenamtlichen Arbeit muss nicht nur fiskal, sondern auch gesellschaftlich angegangen werden“, sagte Fenkl. Das Ehrenamt bei der Feuerwehr sei sehr zeitintensiv und könne „nicht mal eben drei Monate“ gemacht werden. „Wenn jetzt nicht damit begonnen wird, ausreichend Nachwuchs anzuwerben, dann können wir die Lücken schon bald nicht mehr schließen“. Die Einsatzzahlen und die fachlichen Anforderungen würden schließlich stetig wachsen. Im vergangenen Jahr fuhr die Feuerwehr zu 81 255 Einsätzen.

Derzeit gibt es 2658 aktive Feuerwehrleute, 240 davon sind Frauen. Die Jugendfeuerwehr hat 815 Mitglieder. 198 der Nachwuchsbrandbekämpfer, also gut ein Viertel, sind weiblich.

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