Spatenstich nach zwölf JahrenAn der Sülz entsteht ein neues Gebäude für Feuerwehr

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Letzte Vorbereitung für den ersten Spatenstich: (v.l.) Bürgermeister Jörg Weigt, Sego-Geschäftsführer Wolfgang Bürger, Landrat Stephan Santelmann und der Overather Feuerwehr-Chef Heiko Schmitt.

Letzte Vorbereitung für den ersten Spatenstich: (v.l.) Bürgermeister Jörg Weigt, Sego-Geschäftsführer Wolfgang Bürger, Landrat Stephan Santelmann und der Overather Feuerwehr-Chef Heiko Schmitt.

Overath – 18 Grad und Sonnenschein: Das Wetter hätte gar nichts besser sein können, als sich am späten Donnerstagmittag an die 40 Personen, Feuerwehrleute ebenso wie Politiker und Verwaltungsangehörige, am linken Ufer der Sülz in Steinenbrück versammelten, um den ersten Spatenstich für die neue Feuer- und Rettungswache in der Straße „Zum Holzplatz“ zu erleben.

„Endlich geht es los“, brachte der Overather Feuerwehr-Chef Heiko Schmitt seine Empfindungen auf den Punkt, was angesichts einer Vorlaufzeit von rund zwölf Jahren wohl jeder der Anwesenden nachvollziehen konnte. Dabei sind die Bauten, die ab sofort in Steinenbrück entstehen und bis August 2019 fertig sein sollen, zunächst einmal gar keine Feuerwache – und das, obwohl sie auch einen 18 Meter hohen Schlauchturm umfassen, der nicht nur zum Trocknen der Schläuche, sondern auch zum Üben in der Höhe dient. Der Spatenstich galt vielmehr der Jugendfeuerwehr und den Feuerwehrwerkstätten sowie der Rettungswache des Kreises. Die Feuerwehr hofft allerdings intensiv, dass am Ende noch genug Geld übrig bleibt, um in einem Aufwasch auch den aktuellen, extrem beengten Standort der örtlichen Löschgruppe an die Sülz zu verlegen.

Platz für bis zu 70 junge Nachwuchskräfte

Zunächst aber entsteht neben der zentralen Werkstatt und Garagen Platz für bis zu 70 junge Nachwuchskräfte – was unglaublich wichtig ist für eine Kleinstadt wie Overath, die die Einstellung von Berufsfeuerwehrleuten so lange wie möglich vermeiden möchte. Das schafft sie auf Dauer nur, wenn genügend Nachwuchs da ist.

Der Kreis als Träger des Rettungsdienstes wiederum bezieht die neue Rettungswache mit zwei Einsatzfahrzeugen. Sie schließt sich direkt an den Feuerwehr-Bau an. Die Rettungswache ist für Teile von Overath und Rösrath, aber auch für den Südosten von Bergisch Gladbach und einen Teil von Lohmar zuständig und wird nach den Worten von Landrat Stephan Santelmann täglich zunächst von 7 bis 23 Uhr besetzt sein. Es werde allerdings schon bald entschieden, ob die Wache auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgedehnt werde.

„Der Teufel steckt im Detail“

Bauherr und Vermieter der neuen Gebäude ist die Stadtentwicklungsgesellschaft Overath (Sego), die komplett der Stadt gehört. Deren Geschäftsführer, Bau-Beigeordneter Bürger, gestand beim Spatenstich, dass die einst für die Entwicklung von Baugebieten gegründete Sego als Bauherr Neuland betreten habe und er aufgrund dieser neuen Erfahrungen ein anderes Verständnis für Verzögerungen gewonnen habe: „Der Teufel steckt im Detail.“ Davon wusste auch Architekt Armin Bohn ein Lied singen: Gerade als die Planung fertig war, musste er noch einmal ran, weil sich die DIN-Vorschriften für Rettungswachen geändert hatten.

An Baukosten hat die Sego laut Bürger 6,5 Millionen Euro vorgesehen, davon fünf Millionen für den Feuerwehrbereich. Das Feuerwehrprojekt in Steinenbrück ist nicht das einzige, das Bürger und sein Co-Geschäftsführer Christoph Schmidt zu realisieren haben. Neben dem erhofften baldigen Umzug der örtlichen Löschgruppe in die neue Liegenschaft steht auch der ebenfalls seit Jahr und Tag erwartete Neubau der Feuerwache Overath direkt neben dem Rathaus auf der Agenda der Sego. Hier wollte sich Bürger gestern noch nicht auf einen Termin für den Baubeginn festlegen lassen.

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