SchulpolitikStreit in NRW um die Real- und Hauptschulen

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Schüler liest

Ein Schüler der vierten Klasse liest in seinem Lesebuch.

Düsseldorf – In der Schulpolitik driften Regierung und Opposition in Nordrhein-Westfalen zunehmend auseinander. Insbesondere der jüngste Vorschlag von CDU und FDP, Realschulen bei der Einrichtung von Hauptschulzweigen freiere Hand zu lassen, stößt bei der SPD auf Kritik. „Die Haltung der SPD in der Schulpolitik sieht anders aus“, sagte am Dienstag Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. CDU und FDP ignorierten damit den Willen von Eltern und Schülern: Die Anmeldezahlen zeigten, dass Gesamt- oder Sekundarschulen bevorzugt würden. Hintergrund ist, dass die Zahl der Hauptschulen mangels Schülern immer weiter sinkt. Seit 2004/05 wurde bundesweit beinahe jede zweite Hauptschule geschlossen. Aus Sicht von Bildungsexperten ist diese Entwicklung von Nachteil. Gerade den Hauptschulen komme bei der Integration von Zugewanderten eine wichtige Rolle zu, heißt es beim Deutschen Lehrerverband.

„In den kommenden Jahren wird aufgrund zu geringer Anmeldezahlen eine große Zahl der nordrhein-westfälischen Hauptschulen auslaufen“, heißt es in dem von der Opposition kritisierten Antrag, den CDU- und FDP-Fraktion an diesem Mittwoch in den Landtag einbringen. Um ein Hauptschulangebot aufrechtzuerhalten, sollen mehr Realschulen die Möglichkeit erhalten, einen Hauptschulzweig einzurichten.

Hauptschulzweig schon ab Klasse 5

Aktuell bieten dies nur zehn Realschulen im Land an. Nach dem Willen von CDU und FDP soll es zudem möglich sein, den Hauptschulzweig bereits ab Klasse 5 und nicht erst ab Klasse 7 zu besuchen. Auch soll die Zahl der Fächer, in denen differenzierter Unterricht angeboten wird, ausgeweitet werden. Aktuell ist dies nur für ein Drittel der Stundentafel möglich. (kib)

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