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Aktion „Meine Leidenschaft“Herta Krogulls fertigt Schweine aus Pappmaché

Lesezeit 3 Minuten
Eine kleine Schweinefarm hat sich Herta Krogull gebastelt. Die Tiere werden an Verwandte und Freunde verschenkt.

Eine kleine Schweinefarm hat sich Herta Krogull gebastelt. Die Tiere werden an Verwandte und Freunde verschenkt.

Bernberg – Mit einem Sparschwein fing alles an. Herta Krogull blies einen medizinballgroßen Luftballon auf, beklebte ihn mit Kleister und Papier, malte ihn mit Fingerfarbe rosa an und ergänzte Schwänzchen, Ohren und Füße. Ganz zum Schluss erhielt das Schwein noch einen Schlitz auf dem Rücken. „Ich habe das selbst gemachte Sparschwein meinen Geschwistern zur Silberhochzeit geschenkt. Die haben sich sehr gefreut.“

Das war vor sechs Jahren. In dieser Zeit ist das Basteln von Pappmaché-Schweinen in allen Größen und Farben Herta Krogulls Leidenschaft geworden – von der die ganze Familie, Freunde und Bekannte profitieren. Die 59-Jährige freut sich, dass sie mit ihrer Bastellust auch anderen eine Freude machen kann. „Ich bin sehr kreativ veranlagt und verschenke die Schweine gerne zu Geburtstagen oder Hochzeiten. Bei der Gestaltung sind mir da keine Grenzen gesetzt.“

In der Kindertagesstätte, in der Krogull als Kinderpflegerin arbeitet, sind die putzigen Vierbeiner auch schon angekommen. „Als wir mal im Kindergarten das Thema Bauernhof hatten, habe ich mit den Kleinen Schweine gebastelt. Da sind die buntesten Gestalten zustande gekommen – auch grüne und blaue“, berichtet sie und lacht. An Ostern bastelt sie mit den Kindern Osterkörbchen nach dem gleichen Prinzip. „Das funktioniert ganz genauso – und die Kinder lieben es.“

Das Herstellen eines solchen Schweines nimmt rund eine Woche Zeit in Anspruch: „Wenn der Ballon aufgeblasen und mit Kleister beklebt wurde, muss er erst mal zwei Tage trocken.“ Dann können Ohren, Nase und Füße angeklebt werden – für die Füße und die Nase nimmt Herta Krogull Eierkartons, die Ohren sind aus Pappe ausgeschnitten. Wenn auch diese nach zwei Tagen fest sitzen, kann mit dem Malen begonnen werden. „Das geht schnell, ist für die Kinder aber eine schöne Aufgabe. Die haben sehr viel Spaß dabei.“

Die Materialkosten für ein solches Sparschwein belaufen sich auf rund fünf Euro – die Größe spielt dabei kaum eine Rolle. „Die Schweine eignen sich sehr gut zum Verschenken, da man die Größe variierten kann. So kann man ganze Umschläge darin versenken oder nur Kleinigkeiten.“ Ihr größtes Schwein war so groß wie ein Medizinball und wurde zu einer Hochzeit verschenkt.

Als die 59-jährige Bernbergerin im Jahr 1977 mit ihrer ganzen Familie aus Polen herzog, fing sie gleich an, ihre kreative Ader auszuleben. „Ich habe 15 Geschwister, da findet sich immer ein Anlass, jemandem ein Geschenk zu machen.“

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Unter ihren selbst gemachten Geschenken befinden sich nicht nur Schweine. Zu ihrer zweiten großen Leidenschaft zählen auch Schokoladenhäuser. „Mich hat es gestört, dass man immer nur große Schokoladenhäuser bekommt, ich wollte gerne kleinere – da habe ich angefangen, selbst welche zu machen.“

Rund 30 Stück gestaltet sie jedes Jahr in der Winterzeit. Die Häuser werden dann entweder verschenkt oder für den Weihnachtsmarkt in der Kindertagesstätte gespendet. „Pro Haus sind sechs kleine Tafeln nötig und nicht ein Tropfen Zuckerguss.“ Stattdessen nutzt sie lauwarme, flüssige Schokolade als Kleber, um die Tafeln aneinander zu befestigen und Fruchtgummis oder Schokoladenlinsen als Dekoration anzubringen. Dahinter steckt fast eine kleine Wissenschaft, wenn die Kinderpflegerin erklärt, wie ihre Schokohäuser entstehen. Jede Tafel hat ihren Platz und muss sorgfältig platziert werden. „Mit den Kindern baue ich in der Weihnachtszeit auch immer ein paar dieser Häuser. Den Rohbau mache ich dabei aber selbst, das ist zu schwierig und wäre zu viel Aufwand.“

Egal zu welcher Jahreszeit – Herta Krogull hat immer etwas Neues im Kopf. Was ihr nächstes Projekt wird, steht noch in den Sternen. „Ich habe so viele Ideen und es werden immer mehr. Mir ist es wichtig, diese weiterzugeben. Es wäre schade, wenn das alles einmal einschläft.“

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