Preis für Haus in EhrenfeldEhepaar Zeh baute in einer schmalen Lücke

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Preiswürdig: Familie Zeh bekommt für ihr 3,50 Meter breites Haus in Ehrenfeld den mit 2000 Euro dotierten Architektur-Sonderpreis der Zeitschrift „Das Haus“ und der LBS.

Preiswürdig: Familie Zeh bekommt für ihr 3,50 Meter breites Haus in Ehrenfeld den mit 2000 Euro dotierten Architektur-Sonderpreis der Zeitschrift „Das Haus“ und der LBS.

  • 2011 stießen die Zehs auf ein Inserat, in dem eine Garage samt Grundstück in Ehrenfeld angeboten wurde.
  • Eine Garage suchten sie nicht, wohl aber bezahlbaren Baugrund.
  • Um trotzdem auf etwa 80 Quadratmeter Wohnfläche zu kommen, trickste der Architekt bei der Deckenhöhe.

Köln – Bauen auf einer Breite von 3,50 Meter? Geht nicht. Geht doch, wie der Architekt Wolfgang Zeh und seine Frau Eva Zeh-Kraiss in Ehrenfeld zeigen. Für ihr Haus in der Hüttenstraße bekamen sie jetzt den Sonderpreis im Architekturwettbewerb „Das goldene Haus“ der LBS.

Wohnen können sie auf den sechs Etagen noch nicht – Tochter Pina ist 18 Monate alt, und die Betontreppen haben noch kein Geländer. Aber zum Arbeiten kommt der 41-jährige Architekt schon täglich aus der Mietswohnung an der Venloer Straße hierher: Vieles hat der gelernte Zimmermann selbst gemacht, auch schon sein Büro eingerichtet. Anfang 2019 will die Familie einziehen.

Stadthaus steht in einer schmalen Lücke

2011 stießen die Zehs auf ein Inserat, in dem eine Garage samt Grundstück in Ehrenfeld angeboten wurde. Eine Garage suchten sie nicht, wohl aber bezahlbaren Baugrund. Für den damaligen Bodenrichtwert von 500 Euro für jeden der 35 Quadratmeter schlugen sie zu.

Heute steht hier ein Stadthaus mit sechs Etagen und Dachterrasse – in der schmalen Lücke zwischen zwei denkmalgeschützten Gründerzeithäusern. „Das Problem war weniger die Breite von 3,50 Meter als die fehlende Tiefe“, erzählt Wolfgang Zeh. Zehn Meter misst das Grundstück in der Länge, nur sieben davon durften bebaut werden, damit den Nachbarn hinten nicht das Licht genommen wird.

Um trotzdem auf etwa 80 Quadratmeter Wohnfläche zu kommen, trickste der Architekt bei der Deckenhöhe: Die beträgt durchgehend 2,20 Meter. „Das genehmigt das Bauamt nur, wenn es sich um Räume mit Emporen handelt.“ Also blickt man jetzt vom Eingangsbereich hoch aufs Büro.

Die Küche kommt erst in Etage vier

Darüber ist das Schlafzimmer, gefolgt von Bad und Kinderzimmer – die Fensterscheibe ist über beide Etagen durchgängig. Erst in Etage vier kommt die Küche. Kein Problem, findet der Hausherr: „Das sind von unten nur 48 Stufen.“ Und sei man erst mal dort, müsse man zur Toilette immer nur zwölf Stufen ’runter.

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Die Küche wiederum hat eine Galerie, deren breite Fensterbank – genau wie die Dachterrasse noch eins höher – zum Schauen einlädt: auf Dom, Moschee und Helios-Turm. Aber auch auf den Bahndamm. Schlafen wollen die Zehs deshalb lieber weiter unten: „Da ist es wegen der Lärmschutzwand deutlich ruhiger.“

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