Abo

ChronologieZwischenfälle im Kölner Zoo

Lesezeit 2 Minuten
Symbol falscher Tierhaltung: Der Schimpanse Petermann.

Symbol falscher Tierhaltung: Der Schimpanse Petermann.

Köln – In der Geschichte des Zoos gab es mehrere Ausbrüche von Tieren. In einigen Fällen griffen sie Menschen an und verletzten sie schwer.

Am 10. November 1975, Professor Ernst Kullmann ist wenige Monate Zoodirektor, soll um 17 Uhr die Aufsichtsratssitzung des Zoos beginnen. Eine Politikerin schlendert noch durch den Tiergarten, sieht, wie ein Jaguar sich am Maschendraht seines Geheges zu schaffen macht. Sie informiert Kullmann, der bittet einen Pfleger, nachzusehen. Als der mit Ehefrau und Schäferhund "Wolf" vor Ort ankommt, wird er von dem Jaguar angefallen. Nur weil "Wolf" ihn angreift, lässt er schließlich von seinem Opfer ab. Der Jaguar wird von der Polizei erschossen, zwei weitere Tiere, die entkommen sind, werden eingefangen.

Bei einer Attacke durch den Schimpansen Petermann kommt Zoo-Direktor Professor Gunther Nogge am 10. Oktober 1985 beinahe ums Leben. Plötzlich sieht er sich Petermann und dessen Lebensgefährtin Susi gegenüber. Durch die Unachtsamkeit eines Tierpflegerlehrlings können sie aus dem Käfig entkommen. Petermann greift Nogge an, den er als konkurrierendes Alphatier betrachtet. Er beißt Nogge halbtot. In einer achtstündigen Operation wird er gerettet. Petermann wird erschossen, ebenso Schimpansin Susi, die in einen benachbarten Garten geflüchtet ist.

Alles zum Thema Kölner Zoo

1988 reißt der 200 Kilogramm schwere Grizzley "Karl-Josef I.", benannt nach dem Karnevalsprinz Karl-Josef Kappes, einen Baum in seinem Freigehege um. Darauf überwindet der Bär den Wassergraben und begibt sich auf einen ausgedehnten Rundgang durch den Zoo. 4000 Besucher müssen schnell vom Gelände geleitet werden. Ein Pfleger streckt den Grizzly mit dem Gewehr nieder.

In den 80er Jahren wird ein Mann getötet, nachdem er versucht, das Gehege der Löwen zu durchqueren. Schwer verletzt wird ein anderer, der über eine Mauer in das Tigergehege klettert.

Im März 2012 macht der Gepard Nelson auf sich aufmerksam, als er über den 2,50 Meter hohen Zaun seines Geheges auf das Flamingo-Gelände springt. Er kann zurückgescheucht werden, ist für Menschen ungefährlich, so der Zoo. Nelson bekommt Hausarrest, außerdem werden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. (hap)

Rundschau abonnieren