ArboretumMitten im Urwald am Wildpark

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Geheimtipp Arboretum: Eine wunderbare grüne Welt offenbart sich den Besuchern. (alle Bilder: Gauger)

Geheimtipp Arboretum: Eine wunderbare grüne Welt offenbart sich den Besuchern. (alle Bilder: Gauger)

Dünnwald – Wer nicht weiß, welche seltenen Schätze sich hinter dem unauffälligen, schmalen Eisentor verbergen, wird kaum auf die Idee kommen, die rostige Klinke zu drücken. Schließlich ist das Arboretum gegenüber dem Wildpark auf der anderen Seite des Dünnwalder Mauspfads alles andere als leicht zu finden.

Doch die Suche lohnt, denn beim Betreten der etwa vier Hektar großen Grünanlage offenbart sich eine faszinierende Welt exotischer Gehölze. Verwunschene, kreisförmig angelegte Steinwege führen an den seltenen Gewächsen vorbei, die Platten sind teilweise von den kräftigen Wurzeln angehoben.

1961 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald als Sammlung wertvoller Bäume und Sträucher angelegt, ist das Arboretum mit der Zeit zu einem fast undurchdringbaren Gelände geworden. Zwischen den mächtigen Stämmen Kalifornischer Mammutbäume oder Amerikanischer Eichen schützen Brombeerranken und anderes undurchdringbares Gestrüpp die seltenen Pflanzen vor zudringlichen Besuchern, die die frei gehaltenen Wege nicht verlassen sollten.

So können Amseln und andere Singvögel in den dichten Hecken ungestört nisten. Für Sonnenanbeter ist das Arboretum kaum das richtige Ziel, denn nur wenige Strahlen dringen durch das dichte Dach aus Ästen und Baumkronen. Dafür bietet das übereinander liegende Blattwerk der verschiedenen Bäume gerade bei Sonnenschein ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Hellgrüne Rubinien, junge Birken oder seltene Scheinbuchen lassen unter dunklen Fichten, Sicheltannen oder Zedern immer neue, facettenreiche Grüntöne entstehen. Im Frühling trägt der Unterwuchs aus Rhododendron-Büschen ein üppiges Blütenmeer, während weiter ober prachtvolle Magnolien, Kirschen oder die Flieder-ähnliche Blumenesche um die Wette blühen.

Bereits im Winter trägt die Hamamelis, auch Zaubernuss genannt, zart duftende gelbe Blütenfäden. Orangefarben blüht der exotische Tulpenbaum, während an den Ästen des Taschentuchbaums große weiße Lappen hängen. Liebhaber der exotischen Gewächse, die sich die Bestimmung des seltenen Judasbaumes oder des verwachsenen Eisenholzbaumes zum Ziel gesetzt haben, sollten die entsprechende Literatur besser zur Hand haben, denn Hinweisschilder fehlen an den fremdartigen Stämmen. Doch nicht nur botanisch Ambitionierte kommen im Arboretum auf ihre Kosten. Spaziergänger können auch nur die besondere Atmosphäre und erstaunliche Ruhe genießen.

Wer Lust hat, diese wunderbare grüne Welt zu erkunden, der kann dies am 26. September tun. Dann nämlich bietet das Arboretum Dünnwald eine Führung unter der fachkundigen Leitung von Jonas Schreibweis an. Treffpunkt ist um 16 Uhr der Dünnwalder Mauspfad / Ecke Birkenweg.

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