HaftstrafeBerliner Eventmanager bot Mädchen im Darknet für Sex an

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Symbolbild

Berlin – Ein Berliner, der über soziale Netzwerke Kontakt zu Mädchen aufgenommen hat, um sie für sexuelle Dienste anzubieten, ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. „Auch die Gedanken und Vorstellungen der Kinder werden geschützt“, begründete das Landgericht der Hauptstadt am Freitag sein Urteil.

Der 36-jährige Angeklagte habe sich gegenüber den Kindern zumeist als gleichaltrig ausgegeben, Chats auf sexuelle Themen gelenkt und zuletzt 13-Jährige Mädchen im sogenannten Darknet angeboten.

Kein körperlicher Übergriff

Der Fall sei ungewöhnlich, weil es in keinem Fall zu einem körperlichen Übergriff gekommen sei, hieß es im Urteil weiter. Das Sexualstrafrecht umfasse aber auch das Einwirken auf ein Kind. Der geständige Eventmanager habe sich unter anderem des sexuellen Missbrauchs, des versuchten schweren Menschenhandels sowie der versuchten schweren Zwangsprostitution schuldig gemacht.

„Der Angeklagte hat systematisch und breit angelegt nach möglichen Opfern gesucht“, sagte die Vorsitzende Richterin. Wenn er über das Internet einen Kontakt herstellen konnte, seien Telefonnummern ausgetauscht worden. Es wurden 20 Opfer feststellt.

Täter drängte auf die Zusendung von Nacktfotos

Fünf Jahre lang war der Eventmanager aus dem Stadtteil Mitte unter Fake-Accounts auf der Suche nach Mädchen. Über Chat-Plattformen wie WhatsApp wirkte er laut Gericht in der Zeit von 2012 bis März 2017 auf Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren ein, drängte auf die Zusendung von Nacktfotos und sprach die Kinder auf Treffen mit sexuellen Handlungen an.

Dabei habe er gewusst, dass sich die Angesprochenen teilweise in einem psychisch labilen Zustand befunden hätten. Ab Mitte 2016 habe der Mann schließlich im „Darknet“, einem anonymen Bereich des Internets, Mädchen gegen Geld für sexuelle Dienste angeboten.

„Nur die Fantasie in meinem Kopf“

Der Angeklagte hatte erklärt, es sei ihm nicht um reale sexuelle Handlungen gegangen. Vielmehr habe er austesten wollen, wie weit er gehen könne. Die „letzte rote Linie“, habe er nie überschritten. „Es war immer nur die Fantasie in meinem Kopf, die mich getrieben hat.“ Ihn habe fasziniert, zumeist 13-Jährige so zu manipulieren, dass sie zu einem Treffen in der realen Welt bereit waren.

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Über einen anonymen Hinweis war die Polizei dem Angeklagten auf die Spur gekommen. Sie schaltete daraufhin einen verdeckten Ermittler ein. Als der 36-Jährige dann dem Fahnder im März ein Mädchen anbot, wurde er verhaftet. Das Urteil entspricht im Wesentlichen dem Antrag des Staatsanwalts. Der Verteidiger hatte auf eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monate Haft plädiert. (dpa)

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