HitzealarmGroßes Fischsterben im Rhein befürchtet

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trockener Rhein

Aufgrund von Niedrigwasser ragen am Rhein Buhnen aus dem Wasser.

Schaffhausen/Mainz – Wegen der hitzebedingten hohen Wassertemperaturen im Rhein ist nach Expertenmeinung ein großes Fischsterben kaum noch abzuwenden. „Ich rechne schon nächste Woche mit der Tragödie“, sagte der Geschäftsführer des schweizerischen Fischereiverbandes, Philipp Sicher, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Zwischen Schaffhausen und dem Untersee westlich des Bodensees müsse mit tausenden toten Fischen gerechnet werden. Der Rhein habe dort schon 25 Grad Wassertemperatur. 27 Grad sei für die Fische tödlich. Auf Schweizer Seite seien in den vergangenen Wochen etwa an Zuflüssen kälterer Bäche sechs Kaltwasserbecken als Zufluchtsort für die Fische ausgebaggert worden. Mehr könne man nicht tun.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz warnt vor steigenden Temperaturen im Rhein und seinen Nebenflüssen. In Kürze drohe die Überschreitung der für die Gewässerökologie gefährlichen Temperatur von 28 Grad, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die 28-Grad-Marke entspricht auch dem zulässigen Grenzwert der europäischen Oberflächengewässerverordnung.

Laut BUND sorgt neben der Hitze- und Niedrigwasserperiode vor allem die Abwärme von Industriebetrieben wie BASF, Kraftwerken sowie die Kühlwasser-Einleitungen der Atomkraftwerke Philippsburg und Fessenheim dafür, dass die Temperatur immer weiter steige. Der BUND fordert einen sofortigen Stopp dieser Einleitungen, „um größere ökologische Schäden zu verhindern“. (dpa)

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