Badeseen bei ErftstadtPFT-Belastung in Tagebauseen

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Die Wasserqualität der Seen bei Erftstadt lässt zu wünschen übrig. (Bild: dpa)

Die Wasserqualität der Seen bei Erftstadt lässt zu wünschen übrig. (Bild: dpa)

ERFTSTADT. In mehreren Seen bei Erftstadt wurden vom Landesamt für Umwelt Belastungen mit perfluorierten Tensiden (PFT) festgestellt. Belastet sind Roddersee, Köttinger See, Concordia-See und Knapsacker See. In den benachbarten großen Badeseen wurden keine PFT-Belastungen festgestellt.

Die höchsten Werte der Krebs erregenden Substanz machte die Behörde im Roddersee aus. Die PFT-Konzentration lag dort zwischen 315 und 847 Nanogramm pro Liter. Im Köttinger und im Concordia-See wurden Werte von 172 und 155 Nanogramm pro Liter gemessen. Deutlich geringere Werte machte das Landesumweltamt im Knapsacker See aus. In den Proben befanden sich 30 Nanogramm der Industriechemikalie pro Liter Wasser. Im Otto-Maigler-See und Bleibtreusee wurde keine Belastung ausgemacht.

Der Grenzwert beträgt laut Behörde 300 Nanogramm pro Liter. PFT kommt in vielen Gebrauchsgegenständen vor, wie beispielsweise Wasser abweisenden Textilien, Reinigungsmitteln und Löschschaum.

Noch im Mai dieses Jahres wurden große Mengen Löschschaum bei einem Brand des Müllverwertungszentrums der Firma Remondis eingesetzt. Das Firmengelände befindet sich direkt neben den betroffenen Seen. Bei den Löscharbeiten war auch Schaum in einige der betroffenen Gewässer gelangt.

Zumindest die hohen Werte des Roddersees seien aber nicht allein durch Löschschaum erklärbar, sagt Babette Winter vom Landesumweltamt.

Altlasten im

Umfeld der Seen

Die Expertin geht davon aus, dass es verschiedene Altlasten im Umfeld der Seen gibt. Auf dem Gelände befindet sich auch eine stillgelegte Mülldeponie. In deren Umfeld konnte das Umweltamt im Laufe des Tages eine Sickerquelle ausmachen, aus der Wasser mit erhöhten Belastungen austrat. Diese wurde verschlossen.

Gefahr für Menschen besteht laut Umweltministerium aber nicht, weil aus den Seen kein Trinkwasser entnommen wird. Untersuchungen des Grundwassers haben keine Belastungen ergeben. Auch sind die Gewässer keine Badeseen. Eine Folge kann aber sein, dass Fische PFT aufgenommen haben. Die an den Seen beheimateten Anglervereine wurden informiert. Gefangene Fische sollen in der nächsten Zeit nicht verzehrt werden. (ngo)

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