BERGISCH GLADBACH. „Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Birds-Sänger Engelbert Israel hat keine Lust mehr.

An diesem Samstag (19.30 Uhr) nimmt die Bergisch Gladbacher Rolling Stones-Coverband ihre letzte Live-CD beim Gratis-Konzert im Jugendzentrum Q1 auf. Im August treten sie noch einmal beim Sander Sommer auf, danach soll Schluss sein. „Wir wollen ja nicht von der Bühne fallen“, schmunzelt der „Engel“. Immerhin liege das Durchschnittsalter der Bandmitglieder schon bei 57.

Ernst oder PR-Gag? Die echten Stones gaben ja auch schon vor der „Still Live“-Tournee 1981 / 1982 bekannt, das sei ihre definitiv letzte Tournee. Und spielen just in diesem Monat wieder fröhlich auf deutschen Bühnen. Und ihren Proberaum haben die Birds auch noch nicht gekündigt.

„Nein, nein, wir hören wirklich auf. Die Luft ist raus“, stellt Israel klar. In der Oldie-Rock-Szene spricht man von Krach in der Band, von Unstimmigkeiten bei Buchungsterminen und musikalischen Konzepten: „In jeder guten Ehe gibt es Meinungsverschiedenheiten“, versucht Israel zu relativieren.

Höhepunkte in der Bandgeschichte gab es viele in den elf Jahren ihres Bestehens: Sie traten in den Niederlanden und in Österreich auf. Sie riefen vor zehn Jahren den Sander Sommer und vor neun Jahren die Oldie Night im Bock ins Leben und etablierten diese Festivals als Publikumsmagneten.

„Das größte Erlebnis war für mich das Benefizkonzert für die Flutopfer“, erinnert sich Israel an die Geschehnisse im Jahre 2002. In nur einer Woche organisierten die Birds mit Hilfe der Stadtverwaltung ein Konzert auf dem Konrad-Adenauer-Platz, um Geld für die Betroffenen der Überschwemmungen in Dresden und Umgebung zu sammeln. 20 000 Euro konnten die Birds einer besonders in Mitleidenschaft geratenen Familie überweisen.

„Wir hoffen, dass möglichst viele Fans am Samstag ins Q 1 kommen“, wünscht sich Israel. Das gesamte Konzert wird von professionellen Tontechnikern mitgeschnitten und anschließen im Q1-eigenen Studio gemastert. Zum Sander Sommer soll die CD mit den Aufnahmen fertig sein.