Container-Schule an der Leppestraße?

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ENGELSKIRCHEN. Das Schulzentrum Walbach soll - und da sind sich Schulen, Politik und Verwaltung einig - in einem Zuge neu gebaut werden. Unterricht auf einer Baustelle wird es nicht geben. Folglich muss eine Übergangslösung her. Auch dafür gibt es fertige Pläne. Ein Schul-Containerdorf hat die Ralf Rother Baudesign GmbH der Gemeinde auf dem Grundstück der ehemaligen Firma Carl Koch an der Leppestraße angeboten.

Auf dem 21 000 Quadratmeter großen Gelände sind für Haupt- und Realschule 22 Fertiggebäude vorgesehen. Die Schulverwaltung könnte in einem vorhandenen Gebäude untergebracht werden. Das Grundstück ist komplett erschlossen. Auch die Entfernung zum Ortskern ist mit 1,2 Kilometern nicht allzu groß. Und der Sportplatz liegt direkt vor der Haustür.

Schön wär s, wenn s nicht so teuer wäre. Knapp 2,7 Millionen Euro würde die Gemeinde das Anmieten dieser Komplettlösung kosten. „Ein harter Brocken“, gibt Beigeordneter Peter Moll zu. Denn bislang waren nur 1,4 Millionen für eine Übergangslösung vorgesehen. Aus Kostengründen hatte der Ausschuss Schulneubau vorige Woche auch eine Entscheidung vertagt, mit Rother soll neu verhandelt werden. „Ein wenig Entgegenkommen erwarten wir schon“, sind sich Ausschussvorsitzender Joachim Alberts (SPD) und CDU-Fraktionschef Paul Eßer einig. Hintergrund: Hat das Containerdorf ausgedient, würde Rother an dieser Stelle gern einen Wohnpark bauen.

„Zu diesem Standort gibt es keine Alternative“, betont Bürgermeister Wolfgang Oberbüscher. Er wie auch Moll sind überzeugt, zumindest einen Teil der Mehrkosten für die Übergangslösung durch günstige Ausschreibungen ausgleichen zu können. Eßer hingegen fürchtet, die Mehrkosten könnten zulasten der Neubau-Qualität gehen. „Wir sind nicht um jeden Preis auf den Standort Leppestraße angewiesen“, betont Alberts.

Enttäuscht zeigte er sich, dass ein Vorschlag seiner Fraktion wohl nicht zum Zuge kommt: Das entsprechende Grundstück kaufen und das neue Schulzentrum direkt oberhalb des alten bauen. „Der Unterricht könnte wie bisher bis zum Umzug in den alten Gebäuden laufen, und wir hätten die 2,7 Millionen gespart“. Diese Lösung würde auch die CDU mit tragen, sagt Eßer, „doch von der Verwaltung haben wir dazu noch nichts gehört. Alberts hingegen sieht den Prüfauftrag als abgelehnt - „und das hat uns nicht gefallen. Wir werden da noch mal nachhaken“, kündigt er an.

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