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Das Modehaus Goertz schließt Ende Mai

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Erst vor knapp zwei Wochen teilte das inzwischen insolvente Textilunternehmen Boecker seinen Rückzug von der Schildergasse mit. Gestern wurde die nächste Geschäftsaufgabe aus dem Kölner Einzelhandel bekannt: Zum 31. Mai schließt auch das exklusive Modehaus Goertz auf der Hohe Straße.

Einer der letzten

Traditions-Namen

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Wie aus Branchenkreisen verlautete, reichten die Umsätze des Geschäftes, das zum Stuttgarter Modeunternehmen Breuninger gehört, schon länger nicht mehr, um es wirtschaftlich zu führen. Betroffen von der Schließung sind 43 Mitarbeiter. Auch in Düsseldorf trennt sich Breuninger von seinem Modehaus Heinemann auf der Königsallee.

Mit dem hochwertigen Damen-Ausstatter Goertz verschwindet auf der Hohe Straße einer der letzten traditionsreichen Namen. Einen Leerstand des mehrgeschossigen Ladenlokals mit seinen rund 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird es aber nicht geben. Der Vertrag mit einem neuen Mieter ist bereits unter Dach und Fach. Zum 1. Juni übernimmt die Kölner Görgens Gruppe die Räumlichkeiten. Mit der Vermarktung der Immobilie war der auf Einzelhandelsobjekte spezialisierte City-Makler Kemper's Köln beauftragt. Die Firma Görgens gehört zu den 50 größten Textilunternehmen in Deutschland. Auf Schildergasse, Hohe Straße und im Olivandenhof betreibt das Unternehmen von Berthold Görgens unter anderem das Kaufhaus Kult, das Köln's, Olymp und Hades, den Jeans Palast sowie Style. Bereits am 1. August will Görgens eröffnen, um verschiedene junge Marken zu präsentieren. Damit geht an dem erstklassigen Standort nach 51 Jahren die Ära Goertz zu Ende.

Vor 14 Jahren hatte Breuninger das 1953 als Familienunternehmen gegründete Mantelhaus Goertz mit einst 100 Mitarbeitern übernommen. Unter der Regie Breuningers wandelte sich der Spezialist für Großkonfektion zur erstklassigen Adresse für Designermode; in der Brückenstraße gab es zeitweise noch einen Joop-Store.

Allerdings war Goertz wegen des hohen Qualitätsanspruchs nie ein Haus der kleinen Preise - was angesichts der derzeitigen Konjunkturlage und der heute vorwiegend jungen Kundschaft auf der Hohe Straße zunehmend zum Problem wurde. Aus diesem Grund zog in diesen Tagen auch das Kunsthaus Binold nach 49 Jahren auf der Haupteinkaufsmeile um in die Kolumbastraße / Ecke Minoritenstraße.

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