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Deutsches Dressur-Team zur WM-Halbzeit auf Platz zwei

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Herning – Gold ist noch möglich, aber nach den ersten zwei von vier Paaren liegt die deutsche Dressur-Mannschaft bei der Weltmeisterschaft nur auf Rang zwei. Vor der Entscheidung am Sonntag führt das dänische Team.

Beim Auftakt ritten am Samstag Ingrid Klimke aus Münster mit Franziskus und Benjamin Werndl aus Tuntenhausen mit Famoso für das deutsche Quartett. In der Addition der Ergebnisse lagen sie hinter den Dänen. In der Gesamtwertung zählen am Ende allerdings nur die drei besten Ergebnisse je Team.

Die zweimalige Vielseitigkeits-Olympiasiegerin Ingrid Klimke ritt am Samstag im dänischen Herning erstmals in einem Dressur-Team bei einem Championat und zeigte mit Franziskus eine gute Vorstellung. „Ich bin total happy”, kommentierte die 54-Jährige aus Münster ihre Premiere.

Klimke gibt Franziskus Zeit „zur Ruhe zu kommen”

Aus ihrem Fehler beim CHIO in Aachen hat Klimke gelernt. Wenn beim Einreiten Applaus komme, müsse ihr Franziskus „erstmal zu Ruhe kommen”. Erst nach einer kleinen Pause ging es los: „Und dann merkte ich, jetzt atmet er durch. In dem Moment wo ich angeritten bin, hatte ich das Gefühl, er ist total bei mir.”

Zweiter deutscher Starter war am frühen Abend Benjamin Werndl aus Tuntenhausen mit Famoso, der ebenfalls seine erste WM bestreitet. Der Bruder von Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, die wegen ihrer Schwangerschaft auf den WM-Start verzichten musste, zeigte bei seiner Premiere einen fast fehlerfreien Ritt. „Das Motto war, nicht zu viel über das Ganze nachdenken - und das ist sehr schwer”, kommentierte Werndl, der schon öfter seine Schwester begleitet hatte. „Als ich reingeritten bin, habe ich gedacht, rein zu reiten ist eigentlich noch cooler als Begleiter zu sein, also daran kann ich mich gewöhnen.”

Am Sonntag absolviert die zweite Hälfte des Starterfeldes den Grand Prix. Die neunmalige Weltmeisterin Isabell Werth (Rheinberg) beginnt mit Quantaz für die Titelverteidiger. Schlussreiter am Tag der Entscheidung ist WM-Debütant Frederic Wandres aus Hagen am Teutoburger Wald mit Duke of Britain.

„Druck gibt es immer”, kommentierte Wandres seine besondere Rolle als letzter Reiter des Teams. „Der gehört dazu, das pusht mich positiv.” Der 35-Jährige wurde wegen seiner starken Leistungen beim CHIO in Aachen, wo er bester deutscher Starter war, als Schlussreiter nominiert.

© dpa-infocom, dpa:220806-99-296698/6 (dpa)

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