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Entschleunigen am NiederrheinWas Sie sich im Wallfahrtsort Kevelaer ansehen sollten

Lesezeit 4 Minuten
kevelaer_1 Foto Holger BernertKevelaer

Wallfahrtsstadt Kevelaer

  • Eine Million Menschen pilgert alljährlich in den Wallfahrtsort Kevelaer, das muss doch einen Grund haben.
  • 5 Tipps zur Entschleunigung am Niederrhein.
  • Ein Stadtrundgang durch Kevelaer mit meinRheinland.

Kevelaer – Eine Million Menschen pilgert alljährlich nach Kevelaer, um der „Trösterin der Betrübten“ in der Gnadenkapelle ihre Aufwartung zu machen. Zum Jahresende blicken wir auf den beliebten und berühmten Wallfahrtsort: Bei diesen 5 Ausflugstipps in Kevelaer können Sie zudem schön entschleunigen am Niederrhein.

1. Gnadenbild - Am Kapellenplatz

Das Epizentrum der Kevelaer Wallfahrt befindet sich am Kapellenplatz. Ziel aller Pilger ist die Gnadenkapelle. Rund um das Gnadenbild „Consolatrix Afflitorum“ wurde 1654 der sechseckige Bau mit der markanten Kuppel errichtet, damit die „Trösterin der Betrübten“ auf einem imposanten Hochaltar vor Wind und Wetter geschützt ist. Gleich nebenan steht die zur Päpstlichen Basilika erhobene Marienbasilika mit ihrem 90 Meter hohen Turm. Älteste Kirche am Kapellenplatz ist jedoch die Kerzenkapelle aus dem 17. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte ist es Brauch geworden, dort Opferkerzen zu entzünden.

In der Wallfahrtskirche befindet sich die mit 135 Registern weltweit größte deutsch-romantische Orgel. Mehr erfahren Besucher bei der Orgelführung „Königliche Klänge“. www.kevelaer.de

2. Hostien - Gläserne Bäckerei

Kevelaer-Wallfahrer haben sich bestimmt schon einmal gefragt, wo die vielen Hostien während der sonntäglichen Messe in ihrer Kirche herkommen. Etwa drei Millionen davon werden jährlich in der Gläsernen Hostienbäckerei St. Johannes von Thomas Held produziert. Und etwa 12000 Besucher schauen dem ehemaligen Ordensmann pro Jahr bei seiner Arbeit über die Schulter. Alle Hostien werden nach streng katholischem Kirchenrecht hergestellt. Sein Handwerk hat der 54-Jährige in der ehemaligen Lebensgemeinschaft „Charismatische Erneuerung“ in Frankreich von der Pike auf gelernt.

Bei Führungen erklärt Thomas Held sein Handwerk, aber auch die theologischen und geschichtlichen Hintergründe des sakralen Gebäcks. www.hostie.de

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3. Heimatgeschichte - Niederrhein-Kultur

Im Herzen der Wallfahrtsstadt Kevelaer liegt das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte. Auf mehr als 4500 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert das Haus in 20 Dauerausstellungen die bäuerlich und bürgerlich geprägte Kultur des Niederrheins. Das 1910 gegründete Regionalmuseum zeigt Exponate aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Rhein und Maas. Aktuell ist die von Museumsleiterin Veronika Hebben (Foto) konzipierte Ausstellung „Unendliche Geschichte“ zu sehen, im Mittelpunkt steht die Jugendbuchsammlung von Juliane Metzger (bis 5. Januar).

An diesem Samstag öffentliche Führung (5 Euro Eintritt) durch die Büchersammlung, Sonntag Märchenlesung in der Ausstellung. www.niederrheinisches-museum-kevelaer.de

4. Mosaiken - Orthodoxe Architektur

Seit jeher ist der katholische Glaube tief in Kevelaer verwurzelt. Trotzdem entstand Ende der 1970er Jahre die Idee zum Bau einer orthodoxen Kapelle. Ein Grieche hatte dem Rektor der Wallfahrt damals ein goldenes Medaillon überreicht – aus Dankbarkeit für eine Gebetserhörung. Der griechische Pilger begründete das so: Schließlich gebe es überall nur die eine Muttergottes Maria – für Katholiken und Orthodoxe gleichermaßen. Der Rektor sorgte also dafür, dass im katholischen Marienwallfahrtsort eine Kapelle gebaut wurde, um orthodoxen Gläubigen eine zweite Heimat zu bieten.

In der Johanneskapelle (Baujahr 1992) entspricht die Dreiteilung des Innenraums der orthodoxen Architektur. Im Inneren sind Mosaike und Ikonenmalereien zu sehen. www.wallfahrt-kevelaer.de

5. Krippenmarkt - Weihnacht im Stall

Eine einzigartige Atmosphäre rund um den Kapellenplatz versprechen die Organisatoren des Kevelaerer Advents- und Krippenmarkts. Bis zum 22. Dezember treffen sich die Besucher auf dem vorweihnachtlichen Markt. Neben einem täglich wechselnden Bühnen- und Musikprogramm gibt es einen Spielbereich für Kleinkinder, Bastelnachmittage und Märchenlesungen im Museum. Natürlich darf das traditionelle Stockbrotbacken am offenen Feuer nicht fehlen. Das Angebot an Krippen und dem passenden weihnachtlichem Kunsthandwerk wird von winterlichen Leckereien und duftenden Getränken ergänzt.

Immer mittwochs, samstags und sonntags findet Krippenspiel mit lebendigen Tieren statt – mit echten Ochsen, Eseln und Schafen und lebensgroßen Krippenfiguren. www.kevelaerer-krippenmarkt.de   

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