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Bunte Bio-HotdogsKölns amerikanischste „Wurst im Brötchen“ im Geschmackstest

Lesezeit 2 Minuten
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Hotdog „China Town“ mit Erdnusssauce

Köln – Spaghetti mit Hackfleisch-Bällchen gelten in den USA als ultimativ italienisches Gericht. Bei dem Gedanken an getrocknete Spaghetti mit Hackfleisch-Tomaten-Sauce allerdings würde eine 90-jährige italienische Nonna vermutlich mit dem Nudelholz werfen. Das ist eine Möglichkeit mit Kulturgeschichte umzugehen, die andere wäre die Frage nach dem Kontext. Kulinarische Geschichte ist immer an historische und gesellschaftliche Entwicklungen geknüpft: Kriege, Einwanderung, Wirtschaftskrisen etc. Kulinarische Geschichte ist immer auch Kulturgeschichte.

Der Hotdog gilt in Deutschland als ur-amerikanisch. Dieses Bild vom Hotdog-Stand in New York hat sich im Unterbewusstsein eingebrannt. Dabei liegt der Ursprung in Frankfurt am Main. Die dortigen Metzger waren zwar bereits seit dem Mittelalter für ihre Wurstkunst bekannt, erhielten allerdings erst 1852 den offiziellen Titel „Frankfurter Würstchen“ für ihr mild geräuchertes Produkt. Wenige Jahre später steckte ein deutscher Migrant aus Hannover in Coney Island eine Grillwurst in ein Brötchen und – schwups ward der Hotdog geboren.

Rindswurst von Leverkusener Bio-Fleischerei

Die Darstellungsform „Wurst im Brötchen“ ist in Deutschland beheimatet und nach wie vor sehr beliebt, der Hotdog allerdings immer noch selten. Die Unterschiede liegen im Brötchen und im Belag. Das klassische deutsche Brötchen ist knusprig und hat mit den Alleinstellungsmerkmalen des Hotdogbrötchens bis auf die Grundzutat Weizen nichts gemein. Die Wurst im Brötchen wird mit Senf, in exzentrischen Fällen Ketchup serviert.

Das Team der Frank Long Hotdogschmiede sieht das ganz anders und verkauft kunterbunte Hotdog-Varianten. Die Qualität der Zutaten spielt eine ganz erhebliche Rolle. Der kleine Foodtruck besticht nicht nur mit einem prächtigen Smoker, sondern einem Bio-Zertifikat. Die Rindswurst stammt von der Bio-Fleischerei Müller in Leverkusen.

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Weich geschmorte Zwiebeln sind ein Pluspunkt

Selbstverständlich wird eine vegane Alternative angeboten. Die Brötchen werden täglich frisch gerollt und gebacken – was Biss und Textur angeht, befinden sie sich genau zwischen dem weichen US-Brötchen und der sehr krossen deutschen Variante. Die Rindswurst ist so gut, das ich’s beinahe schade finde, dass sie mit so vielen anderen Zutaten konkurrieren muss. Die Honig-Senf-Sauce ist mir etwas zu süß, dafür punkten die weich geschmorten Zwiebeln.

Generell wird hier handwerklich gearbeitet. Weder der Krautsalat, noch die Erdnusssauce kommen aus dem Eimer, sondern werden frisch zubereitet. Standort und Öffnungszeiten werden digital bekanntgegeben, auch wenn sich die Mittagspause am Mediapark bereits etabliert hat.

Frank Long Hotdogschmiede, Im Mediapark, 50670 Köln, Tel: 0160/92399145

Öffnungszeiten: Mo-Fr jeweils 11.30-15 Uhr

Oder hier auf Facebook zu finden.

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