Kunst in der NaturDiese 5 Skulpturenparks in NRW sind einen Besuch wert

Lesezeit 5 Minuten
„Sitzende“ von Henry Moore (1957/58), Cragg Foundation, Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal

„Sitzende“ von Henry Moore (1957/58), Cragg Foundation, Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal

Entspannt durch die Natur spazieren und dabei Kunst genießen – das geht in den wunderschönen Skulpturenparks in NRW. Ob zeitgenössische Bildhauerei, die Verschmelzung von Natur und Kunst oder Haldenkunst: In den Parkanlagen finden sich Ausstellungen für jeden Geschmack. Neben den individuellen Werken der Künstlerinnen und Künstler faszinieren die Skulpturenparks außerdem mit traumhaften Landschaften – ein Besuch lohnt sich!

Fünf Skulpturenparks in NRW, die zu einem Besuch einladen:

Neuss: Insel Hombroich

Kunst trifft Natur aufs Vortrefflichste: Die Treppen am Ausgang des Kassenhauses wirken wie eine Zäsur. Wer sie hinabsteigt, entlässt sich für ein paar Stunden aus dem Alltag und betritt in der Auenlandschaft der Erft das Museum Insel Hombroich – einer der ungewöhnlichsten Ausstellungsorte Europas.

Inmitten von intakter Flora und Fauna hat die Kunst hier einen überaus wirkungsvollen Auftritt. Und gleichberechtigt sollen Kunst und Natur sein, so wollte es der Düsseldorfer Kunstsammler Karl-Heinrich Müller, als er das riesige Areal mit altem Baumbestand, weiten Wiesen zwischen Wasserläufen und einer klassizistischen Villa fand und erwarb. Es gibt mehrere Ausstellungs- und sogenannte Kulturräume, darunter die Raketenstation Hombroich. Hier bietet sich das Café Biemel für eine Pause an, bis Ende Oktober geöffnet, Freitag bis Sonntag und an Feiertagen, von 12 bis 18 Uhr.

Café Biemel, Raketenstation Hombroich 3, 41472 Neuss

Insel Hombroich, Minkel 2, 41472 Neuss, auf Google Maps ansehen Cafeteria im Museum: zu Öffnungszeiten der Museumsinsel geöffnet

Öffnungszeiten Museumsinsel: April bis September täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet, Oktober bis März täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet

Aktueller Hinweis: Wegen Sanierungen sind die beiden großen Ausstellungshäuser, das Labyrinth und das Zwölf-Räume-Haus geschlossen.

Eintritt: Regulär 15 Euro (Kinder bis 12 Jahre frei), ermäßigt 7,50 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte)

inselhombroich.de

Köln: Skulpturenpark

Moderne Bildhauerei am Rhein: In wechselnder Besetzung wird die Sammlung im Skulpturenpark Köln – wie bei einer Neuhängung in einem Museum – alle zwei Jahre neu arrangiert und erweitert. Auf etwa 40.000 Quadratmetern Fläche gibt es für den Besucher Ruhe und Entschleunigung im Grünen, und obendrein die Begegnung mit zeitgenössischer Bildhauerei, wie es sie in dieser Qualität und Anzahl nirgendwo sonst in Köln zu sehen gibt. Gerade erst ist mit KölnSkulptur #10 die zehnte Neuinszenierung von Außenskulpturen zu Ende gegangen. In Kürze wird die nächste Skulpturensammlung präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Öffentliche Führungen: Jeden ersten Sonntag im Monat, um 15 Uhr, Treffpunkt: Parkeingang Riehler Straße, Erw. 8 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Täglich geöffnet:  April - September 10.30 bis 19 Uhr Uhr, Oktober - März 10.30 bis 17 Uhr

Skulpturenpark Köln, Elsa-Brändström-Straße 9 Eingang: Riehler Straße, Konrad-Adenauer-Ufer, 50668 Köln, auf Google Maps ansehen

skulpturenparkkoeln.de

Wuppertal: Waldfrieden

Ein Englishman an der Wupper: Der Brite Tony Cragg schafft völlig neue Formen und gehört zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart. Dieser zauberhafte Ort im Grünen, den er in Wuppertal geschaffen hat, braucht den Vergleich mit großen Vorbildern nicht zu scheuen: Im Skulpturenpark Waldfrieden begegnen sich Kunst und Natur, Geschichte und Gegenwart. Und Tony Craggs amorphe Skulpturen werden zwischen Eichen, Buchen und Kastanien durch natürliches Lichtspiel eindrucksvoll in Szene gesetzt – immer wieder ergänzt durch Werke anderer Künstler. Es gibt viele Führungen und Veranstaltungen im Skulpturenpark. Außerdem: Das Café Podest im Waldfrieden ist ein wunderschöner Ort für eine Pause.

Aktuelle AusstellungenJaana Caspary - Ebenda ist bis zum 6. August zu sehen. Die Wuppertalerin präsentiert ihre teils sehr großen aus Bronze gegossenen oder aus Marmor gearbeiteten Plastiken inmitten der Natur. Ihre Plastiken sollen Betrachtern die Riten des Konsums vergegenwärtigen. (Bis 6. August 2023)

„Figur - Meisterwerke der Skulptur aus dem Von der Heydt Museum“: Aus­gewählte Meister­werke aus der Skulp­turen­sammlung des Von der Heydt-Museums, werden hier mitten in der Natur präsentiert. Die vom Bild­­hauer und Gründer des Skulpturen­parks, Tony Cragg, und dem Direktor des Von der Heydt-Museums, Dr. Roland Mönig, kuratierte Schau konzentriert sich auf Skulpturen der mensch­lichen Figur, von der Mitte des 19. Jahr­hunderts bis in die 1980er Jahre. (Bis zum 20. August 2023)

Öffnungszeiten: 1. März bis 31. Oktober: Di bis So, 11 bis 18 Uhr; 1. November bis 1. Januar: Fr bis So, 11 bis 17 Uhr

Eintrittspreise: Tageskarte 12 Euro (erm- 9 Euro), Jahreskarte: 40 Euro, Kinder und Schüler: bis 18 Jahre freier Eintritt

Cafe Podest: Di - So 11- 18 Uhr (März bis Oktober) Fr - So 11 -17 Uhr (Nov und Dez), 0202-478981219

Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, 42285 Wuppertal, auf Google Maps ansehen

skulpturenpark-waldfrieden.de

Köln-Stammheim: Schlosspark

Klassiker im Kölner Norden: Dieser Landschaftsgarten zählt zu den ältesten und bedeutendsten der Stadt. Die rechtsrheinisch gelegene Anlage, zwölf Hektar groß, liegt direkt am Rhein gegenüber dem Stadtteil Niehl. Figuren aus Stahldraht stehen hier in der Nähe von filigranen Wolken, die zwischen 200 Jahre alten Baumriesen wabern. Das alles lässt sich gratis erleben, bei einem ausgedehnten Spaziergang. So macht Kunst Spaß – und genau das will die Initiative „Kultur Raum Rechtsrhein“ mit ihren Schauen erreichen. Seit 2002 wird der Schlosspark als Ausstellungsgelände genutzt. Im Krieg von Bomben zerstört, steht hier zwar kein Schloss mehr am Rhein, aber der Park, direkt am Rundwanderweg Kölnpfad gelegen, bietet sich immer wieder als schönes Ausflugsziel an.

Für individuelle Führungen ist Mareike Fänger Ansprechpartnerin, Tel.: 0151 2899 2296

Schlosspark Stammheim, Eingang Stammheimer Hauptstraße, 51061 Köln, auf Google Maps ansehen

schlosspark-stammheim.koeln

Wittgenstein: Waldskulpturen

Wandern mit Wow-Effekt: Genau erkennen können Wanderer nicht, was sich da am Wegesrand plötzlich vor ihnen auftut. Denn nur aus der Vogelperspektive ist der überdimensionale Umriss eines schwebenden Falken klar zu sehen. Sagenhafte 44 mal 28 Meter misst „Das Monument des verschollenen Falken“, das der New Yorker Künstler Alan Sonfist auf einer Lichtung im Wittgensteiner Wald formen und mit Baumarten bepflanzen ließ, die der Mensch einst aus der Region verdrängt hatte. Sonfists Arbeit gehört zu insgesamt elf Kunstwerken, die der Waldskulpturenweg Wittgenstein-Sauerland auf dem Rothaarkamm bereithält.

Kunst-Wanderweg: Mittelschwere Wanderung, knapp 7 Stunden Dauer, 23 km und 11 Kunststationen zwischen Bad Berleburg und Schmallenberg

Waldskulpturenweg Wittgenstein, auf Google Maps ansehen

www.waldskulpturenweg.de/skulpturen

Rundschau abonnieren