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Mit Kindern unterwegsAuf mystischer Entdeckungstour in Kölns Auen und Mooren

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Die Wahner Heide ist auch im Winter einen Ausflug wert.

  • Um Auen und Moore ranken sich die schaurigsten Geschichten.
  • Dabei gibt es in den Sümpfen viel zu entdecken – vor allem Pflanzen und Tiere.
  • In unserer Serie „Kids on Tour" haben wir Ausflugsziele in und um Köln zusammengefasst, wo sich die Natur besonders schön erkunden lässt.

1. Biber im Worringer Bruch

Tiefer kann man in Köln kaum sinken – zumindest rein geografisch nicht: Nur 37,5 Meter hoch gelegen ist das 164 Hektar große Naturschutzgebiet Worringer Bruch. Zur Einordnung: Kölns höchster Punkt, der Monte Troodelöh liegt mit 118,3 Metern im Königsforst. Doch zurück in die Niederungen. Worringen ist nicht nur Kölns nördlichster Stadtteil, sondern auch eine besonders geschichtsträchtige Gegend, denn das Gelände südlich des heutigen Naturschutzgebietes war Schauplatz einer der größten Schlachten des Mittelalters.

Der Worringer Bruch ist ein 8000 Jahre alter verlandeter Rheinarm, dessen Wasserstand immer noch unmittelbar vom  benachbarten Fluss abhängt. Der sumpfige Boden und die Wald- und Wiesenlandschaft stellen nicht nur eine der schönsten grünen Lungen Kölns dar, sondern sind Heimat für  Pflanzen und Tiere, hier wohnen Sumpfbiber und Waldohreule.

Eine Rundwanderung führt über zehn Kilometer vom Bahnhof Worringen teils auf Wirtschaftswegen und an Steilkanten des alten U-förmigen Altarms entlang.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

2. Absolut auf dem Holzweg – im  Hohen Venn

Das Hohe Venn ist auch im Winter ein magischer Ort – auf jeden Fall aber eines der letzten Hochmoore Europas. Für all jene, die dort einmal umherstreifen wollen, bietet es ein besonderes Erlebnis: Denn dort kann man auf Holzstegen – also absolut trockenen Fußes – die Gegend erkunden. Die Hochfläche an der Grenze zwischen Deutschland und Belgien besteht zum größten Teil aus Moor- und Heidelandschaft. Entstanden ist das Hohe Venn am Ende der letzten Eiszeit. Es war zwar nicht mit Gletschern bedeckt, aber es herrschte das Klima einer Tundra mit einem Dauerfrostboden wie in Sibirien oder Lappland. Feuchte, atlantische Luftmassen stoßen in dieser Gegend auf den Höhenzug und müssen aufsteigen.

So entsteht eine  der regenreichsten Regionen im Land mit dem Hochmoor, das wie ein natürlicher Wasserspeicher wirkt und dem ein halbes Dutzend Flüsse entspringen: Auch die Eifelflüsse Rur und Olef gehören dazu. Zum Schutz der einmaligen Flora und Fauna ist der Zugang ins Moor für Ausflügler im Wesentlichen reglementiert und in drei Zonen unterteilt. Bestimmte Zonen sind nur in Begleitung von anerkannten Naturführern zugänglich.

Gut ausgebautes Netz von Wanderwegen:  Eine Runde startet auf auf belgischer Seite nahe dem (deutschen) Monschauer Stadtteil Mützenich vom Parkplatz Nahtsief. Sie führt über sieben Kilometer vom Mützenicher Venn ins Brackvenn, ein Teil über Holzstege.

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3. Unterwegs im Heidemoor bei Wahn

Das zweitgrößte und zugleich artenreichste Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens bietet mehr als 700 Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, die als besonders gefährdet auf der Roten Liste verzeichnet sind. Die Wahner Heide ist ein Paradies nicht irgendwo fernab vom Schuss, sondern direkt vor den Toren Kölns, rings um den Köln-Bonner Flughafen gelegen.  Dort bilden Heiden,  Bachauen, Bruchwälder, Moore und Sanddünen ein wechselvolles Landschaftsbild, das man durchwandern kann. Wer das typische Wald- und Heidemoor einmal hautnah erleben will, der ist hier jedenfalls goldrichtig unterwegs.

Das Herfeld in der Wahner Heide hat nicht nur eine sehr bewegte Vergangenheit als germanische Thingstätte, dort befindet sich auch eines  der letzten großen Heidemoore der Region. Da der Wanderweg parallel zu einem Entwässerungsgraben verläuft, kann man einen großen Teil typischer und seltener Moorpflanzen vom Wegesrand aus bestaunen.

Die Herfeld-Tour ins Moorgebiet der Wahner Heide startet am Heide-Portal Turmhof in Rösrath-Stümpen und ist 6,8 Kilometer lang.

www.wahnerheide.net

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