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Pop-Up-Pâtisserie im BelgischenBestes „Sonntags-Gebäck“ bei Zimmermanns am Fenster

Lesezeit 3 Minuten
Gebaeckfenster_Copyright-Sonntags

Das Beste gibt's nur „Sonntags": In der Pop-Up-Patisserie im Belgischen Viertel

Köln – Eigentlich wollten Julian Mies und Partnerin Inga Merkina ein Café eröffnen: Das Frühstückscafé „Sonntags“ mit Feingebäck aus eigener Herstellung. Der Businessplan stand, der Existenzgründerzuschuss war bewilligt – fehlte noch das Ladenlokal. Nicht, dass das in Köln ein leichtes Unterfangen wäre. Jedenfalls stand alles in den Startlöchern – und dann kam Corona. Doch es gibt eine Zwischenlösung und wir haben sie besucht.

Die Eröffnung einer Gastronomie im Lockdown ist wahlweise tollkühn oder einfach nur wahnsinnig. Das Risiko ist kaum kalkulierbar. Entwicklungen und entsprechende Maßnahmen ändern sich ständig. Die Kundschaft, die für gewöhnlich jede Neueröffnung der Stadt neugierig abklappert, sitzt in der Jogginghose auf der Couch. „Aber irgendwas mussten wir ja tun!“ Inga und Julian sind vor knapp anderthalb Jahren Eltern geworden.

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Das Frühstückscafé sollte die kleine Familie versorgen und gleichzeitig eine Möglichkeit sein, Gastronomie und Familie zu vereinen. Julian Mies hat lange in der Spitzengastronomie gekocht und dort seine Begeisterung für die Pâtisserie, die hohe Kunst der Süßspeisen, entdeckt.

Verkauf bei Zimmermanns am Fenster 

Not macht erfinderisch, und so kam es zur Idee, das Sonntags-Konzept ausgerechnet im Zimmermanns auszuprobieren. Burgerbude, Galerie und Club in Einem – warum sollte man hier nicht von Freitag bis Sonntag feinstes Gebäck aus dem Fenster verkaufen? Ehrlicherweise ruft der zynische Grantelhuber in mir: „Macht’s nicht!“

Aber dann steht man bei Zimmermanns am Gebäckfenster, wischt sich die Krümel vom Mund und lernt die beiden ein bisschen kennen. Es gibt sie ja tatsächlich, diese geborenen Gastgeber. Menschen, denen vollkommen klar ist, wie viel Arbeit und Kompromissbereitschaft ihr Traum beinhaltet und die trotzdem voller Inbrunst in die Hände klatschen. Inga und Julian sind genau so. Und verdienen allein für diesen Spirit, in diesen Zeiten, einen Preis.

Hervorragendes Gebäck 

Den nächsten Preis gibt’s dann fürs Gebäck. Das ist nämlich ganz hervorragend. Mein erster Bissen war die Karamell-Schokolade mit Haselnussstreuseln in Form kleiner Madeleines. Absolut köstlich. Süß, salzig, knusprig, cremig. Dringende Probier- Empfehlung. In die Schoko-Version seiner Macarons baut Julian einen Karamellkern und eine dicke Prise Salz ein.

Supermürbe Schokokekse, Mini-Karottenkuchen mit Zimtblüten-Creme, lauwarme Zimtschnecken, Pekannuss-Cookies und fein herbe Canneles – die Auswahl ist ebenso fabelhaft wie die Qualität der Süßwaren. Dann ist das Team auch noch unfassbar nett. Die Sache hat nur einen Nachteil: Das Gebäck gibt es lediglich am Wochenende und die Suche nach dem Ladenlokal geht weiter, weil das Fenster im Zimmermanns ja nur temporär ist. Ich hoffe, dass sie bald etwas finden und ich nie wieder auf Karamell-Schokolade verzichten muss.

Das haben wir probiert:

Karamell-Schokolade // 2,50 Euro

Mini Cupcake // 1,50 Euro

Macarons // 2 Euro

Schokoladen-Cookie // 3 Euro

Canneles de Bordeaux // 3 Euro

Zimtschnecke // 4 Euro 

www.instagram.com/restaurant_sonntags

Pop-Up-Pâtisserie Sonntags, Venloer Str. 39, 50672 Köln, Öffnungszeiten: Fr-So 11-18 Uhr

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