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Moto Foodgarage in KölnPizza und Burger mit Blick auf Michael Schumachers Autos

Lesezeit 3 Minuten
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Es gibt viel zu sehen, unter anderem einen 589.000 Euro Ferrari. Die Frage lautet: Ist das Essen ähnlich spektakulär?

  • Selten ist ein kleiner Verdauungsspaziergang so faszinierend: Hier steht Michael Schumachers private Kollektion.
  • Aber ist das Essen ähnlich spektakulär?
  • Unser Gastro-Kritiker Carsten Henn war zu Besuch in der Moto Food Garage.

Der schwarze Ferrari 250 GTE, Erstzulassung 1961, kostet schlappe 589.000 Euro. Selbst wenn ich eine günstige Flasche Wein zum Essen nehme, wird das Geld in meinem Portemonnaie dafür leider nicht reichen.

Aber gucken ist ja ebenfalls schön. Einige Exponate kann man nicht käuflich erwerben, dafür sind sie historisch noch bedeutender.

In der „Motorworld“ des Butzweilerhofs befindet sich nämlich auch die „Michael Schumacher Private Collection“: Formel-1-Rennwagen, Helme, Anzüge, Handschuhe, Trophäen. Selten ist ein kleiner Verdauungsspaziergang so faszinierend wir hier.

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Um 20 Uhr schließt die Motorworld allerdings (nicht das Restaurant!), danach lassen sich die Boliden aber noch aus der Ferne bewundern. 

Italienische Küche passend zum Ferrari

Die Inneneinrichtung des Restaurants erinnert an eine Auto-Werkstatt, man sitzt zum Teil auf Ledersofas, im Sommer gibt es auch draußen Plätze. Geöffnet ist durchgehend von früh bis spät, es wird sogar Frühstück angeboten.

Man muss es so sagen: die Moto Food Garage ist eine der spektakulärsten Restaurant-Locations in Köln. Die Frage lautet: ist das Essen ähnlich spektakulär?

Passend zu Ferrari hat man sich der italienischen Küche verschrieben. Die Carbonara Tartufata wird klassisch ohne Sahne, dafür aber mit Ei und viel Parmigiano Reggiano zubereitet. Der Clou ist neben richtig gutem, und kross angebratenem Guanciale-Speck ein Stich Trüffelbutter – leider ist die Pasta kein bisschen al dente.

Pizza mit Leopardenmuster 

Auch bei der Pizza Tonno Ventresca zeigt sich dasselbe Problem: die Zutaten sind gut, sie müssten nur etwas gewissenhafter zubereitet werden.

Der breite Rand der Pizza sollte ein Leopardenfellmuster aufweisen, ist an einer Stelle aber schwarz verkohlt. Der Belag ist dafür großzügig, viel sous vide gegarter Thunfisch, wilde Kapern, Kapernäpfel, rote Zwiebeln, alles gut aufeinander abgestimmt.

Prima Burger-Zutaten, keine Worte für Salat

Bei dem zum Moto-Burger servierten „Potato Dippers“ muss man die knusprige Pommes-Variation von Unmengen Salz befreien. Die Zutaten des Burgers sind prima, die gebutterte Brioche Bun und das Patty mit 180-Gramm Grainfed Beef überzeugen beide, allerdings wurde viel zu wenig der wunderbar intensiv-fruchtigen Tomatensauce verwendet, um dem Burger mit doppelt Käse (Mozzarella & Parmigiano Reggiano) Schwung zu verleihen.

Über den belanglosen Wedge Salad à la „Cesare“ verliere ich mal keine Worte, und das Tartufo als Dessert sah extrem nach Convenience aus und die dazu servierten Erdbeeren wiesen etliche grüne Stellen auf.

Die Karte listet 23 Weine, vor allem aus Italien, darunter kaum etwas Spannendes – lohnender sind die Cocktails. Der junge Service ist ebenso schnell wie nett. Allerdings wurde mir der Pizzarest, den ich in einem Karton mit nach Hause nehmen wollte, niemals gebracht. Vielleicht wollte man mir das verkohlte Stück nicht mitgeben.

Butzweiler Str. 35-39, 50829 Köln, 0221/42 914 969 So - Do 9 – 23.45 Uhr, Fr - Sa 9 – 1 Uhrwww.moto-foodgarage.com

Henns Auswahl

  • Wedge Salad à la Cesare // 8,20 Euro
  • Pizza Tonno Ventresca //  14,80 Euro
  • Carbonara Tartufata // 13,70 Euro
  • Moto-Burger // 14,80 Euro

Fazit: Tolle Location, solides italienisches Essen, netter Service.

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